Analog? Digital? Egal!
In so vielen Konferenzen, Workshops und Diskussionen dreht sich alles um die „Digitalisierung“, wobei der „digitale Kunde“ und seine Wünsche an allen Touchpoints des Kaufprozesses (Customer Journey) sowie allen Stationen des Produkterlebens vor, während und nach dem Kauf (Customer Lifecycle) zentral standen. „Alle verschreiben sich mehr dem digitalen Kunden“ heißt es, während wo nur möglich eine klare Trennlinie zwischen dem antiquierten analogen Kunden und seiner gemütlichen heilen Welt auf der einen Seite und eben jenem digitalen Kunden und der faszinierenden (aber furchteinflößenden) neuen Welt auf der anderen Welt gezogen wird. Gibt es den digitalen Kunden? Hier sei eine Frage erlaubt: Gibt es eigentlich den so oft zitierten digitalen Kunden und sein Pendant den ewig gestrigen analogen Kunden? Ich frage mich,…
Vergessen im Kanzlerduell: Mensch. Zukunft. Innovation.
„Guten Tag Frau Digitalministerin…“ … oder natürlich auch „Herr Digitalminister“ wird es hoffentlich nach den Wahlen am 24. September 2017 in Berlin heißen. Leider steht Deutschland, was den Digitalisierungsfortschritt angeht, auf einem völlig ungenügenden 20. Platz innerhalb der EU. Das neue Ministerium muss Deutschland schnellstens nach vorne bringen. Mit einer Erfüllungsquote von gerade einmal 46,2 % liegt Deutschland deutlich unter dem Schnitt aller 28 EU Staaten (54,9%) wie der jüngste unabhängige Bericht des Normenkontrollrats aufzeigt. Mit über 80 % führen die Digitalisierungssieger Estland und Finnland das Ranking an, unser Nachbar Österreich erreicht hervorragende 70 %. Digitalisierung – was ist das eigentlich? Ich habe meine Bedenken, ob überhaupt Einigkeit herrscht, was „Digitalisierung“ bedeutet. Für den einen ist es schnelles Glasfaserkabel und…
Interview mit Prof. Dr. Stefan Gröner
Interviewfragen: Herr Prof. Dr. Gröner, Sie sind nicht nur einer der renommiertesten deutschen Strategieberater und Change Manger sondern auch Professor für Unternehmenskommunikation, Ihr Forschungsgebiet ist die digitale Disruption. Was genau dürfen wir uns denn darunter vorstellen? “Disruption bedeutet zunächst einmal dem Wortstamm nach „Zerbrechung“ oder „Zerreissung“. Auf die Wirtschaft angewandt sagt Disruption aus, dass sich durch neue Technologien oder Innovationen neue Zielgruppenbedürfnisse ergeben, die bestehende Geschäftsmodelle bedrohen oder eben auch „zerbrechen“ können, wenn nicht die geeigneten Maßnahmen ergriffen werden. Also nichts wirklich Neues – durch die Digitalisierung verändern sich nur einige Rahmenbedingungen dramatisch, beispielsweise im Hinblick auf die Geschwindigkeit des Wandels oder die hohe Sozialisierung der Kommunikation.” Muss man wirklich immer wieder völlig neue Wege gehen? Reicht es nicht einfach, althergebrachtes zu verbessern? “Wenn eine Branche…
Vergessen im Kanzlerduell: Mensch. Zukunft. Innovation.
„Guten Tag Frau Digitalministerin…“ … oder natürlich auch „Herr Digitalminister“ wird es hoffentlich nach den Wahlen am 24. September 2017 in Berlin heißen. Leider steht Deutschland, was den Digitalisierungsfortschritt angeht, auf einem völlig ungenügenden 20. Platz innerhalb der EU. Das neue Ministerium muss Deutschland schnellstens nach vorne bringen. Mit einer Erfüllungsquote von gerade einmal 46,2 % liegt Deutschland deutlich unter dem Schnitt aller 28 EU Staaten (54,9%) wie der jüngste unabhängige Bericht des Normenkontrollrats aufzeigt. Mit über 80 % führen die Digitalisierungssieger Estland und Finnland das Ranking an, unser Nachbar Österreich erreicht hervorragende 70 %. Digitalisierung – was ist das eigentlich? Ich habe meine Bedenken, ob überhaupt Einigkeit herrscht, was „Digitalisierung“ bedeutet. Für den einen ist es schnelles Glasfaserkabel und…
Der Unternehmer im Fokus der digitalen Zielgruppenansprache
Freitag, 01.09.2017 Nach einer Studie der University of Oxford werden in den USA bis 2030 in einer ersten Welle 47 % aller Jobs der Digitalisierung zum Opfer fallen. In einer zweiten Welle weitere 33 %. Übertragen auf den europäischen Raum, gehen die Prognosen von insgesamt über 50 % in den 15 kommenden Jahren aus. Dies betrifft im Besonderen Berufsgruppen, deren Arbeit aus einer vorhersehbaren Routine besteht. Und dies sind genauer betrachtet die meisten Jobs, denn Menschen gehen zur Arbeit, um dieselben Dinge immer und immer wieder zu machen. Dass solche Aufgaben lernende Maschinen erledigen können, Algorithmen die Tätigkeiten in Daten umwandeln werden, ist nach einer Studie von Karl-Heinz Land keine Vision mehr: Denn alles, was digitalisiert und in Datensätze umgewandelt werden…
Analoges Denken in der digitalen Welt
Das Stuttgarter Wissensforum am 20. Oktober steht ganz im Zeichen der künstlichen Intelligenz Wenn am 20. Oktober in der Porsche-Arena das grelle Bühnenlicht den provokanten Irokesenschnitt in ein tiefes Rot taucht und einen eigentümlichen Kontrast zum seriös-dunklen Zweiteiler wirft, möchte man meinen, mit dem Blogger und NewEconomy Experten Sascha Lobo den fleischgewordenen digitalen Aufbruch vor sich zu haben. Der äußerlich wie inhaltlich gelungene Spagat zwischen funktionierendem Fundament und offensivem Experiment des polarisierenden Netz-Natives steht sinnbildlich für jene Thematik, welche das diesjährige Stuttgarter Wissensforum thematisch prägen wird. Zusammen mit Silicon-Valley Insider Christoph Keese und einem hochklassig besetzten Expertenpanel bestehend aus Stefan Krebs, Chief Information Officer Beauftragter der Landesregierung für Informationstechnologie, Medienmanagement-Professor Dr. Stefan Gröner, MyMuesli-Gründer Max Wittrock und Cloud-Guru René Büst,…
Der Wilde Westen der Digitalisierung – Tim Cole
Der Wilde Westen ist nicht so toll wie man denkt. Wenn wir uns die junge Geschichte des Internets vor Augen führen wollen, ist es vielleicht gut, sich zuerst einmal die Geschichte des amerikanischen „Wilden Westens“ ins Gedächtnis zu rufen. Damals wie heute wurde eine neue Welt erschlossen, und am Anfang herrschten nackte Gewalt und das „Gesetz des Colts“. Erst nach und nach wurde das Land besiedelt, kultiviert und am Ende zivilisiert (auch wenn man angesichts des Wahlsiegs von Donald Trump vielleicht bezweifeln könnte, ob dieser Prozess wirklich abgeschlossen ist…). Der Wilde Westen, wie wir es kennen, begann 1804 mit der Expedition von Lewis und Clark an die Westküste, wo erstmals der Westen kartografiert wurde, und er war bereits 1869 wieder…
Online Kundenbindung hat keinen Preis, oder doch?
Willkommen in der digitalen Realität! Als Unternehmer und Unternehmerin wissen Sie es ohnehin bereits: Das Internet verändert grundlegend die Art, wie wir kaufen, leben und arbeiten. Kaufentscheidungen fallen heute auf dem digitalen Weg. Wer heute auf das Internet und eine digitale Präsenz verzichtet, hat eindeutig etwas Entscheidendes in seiner Strategie übersehen. Unsere Kunden recherchieren online, vergleichen Produkte, lesen Rezensionen, durchstöbern Preise und doch – viele kaufen immer noch analog ein. Ein Phänomen, dass wir als ROPO (research online, purchase offline) kennen. Eines bleibt allerdings Fakt: Das Konsumverhalten unserer potenziellen Kunden hat sich nachhaltig verändert. Wenn der Klick über den Preis entscheidet… Der Kunde von heute vergleicht also ganz genau zwischen Ihrem und dem nur einen Klick entfernten Angebot des Wettbewerbs. Mehr ist…
Digitalisierung – Die Reaktionsgeschwindigkeit auf technische Entwicklungen wird unseren Erfolg ausmachen
Die Arbeitswelt befindet sich im Wandel. Welchen Einfluss die Digitalisierung auf die Arbeitswelt von morgen haben wird und welche Herausforderungen damit verbunden sind, schildert Christian Baudis, ehemaliger Deutschlandchef von Google und Digital-unternehmer, im Interview mit dem BAP. Herr Baudis, was sind für Sie die derzeit spannendsten Entwicklungen im Bereich Digitalisierung, die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt haben werden? Wir sind erst am Anfang der Digitalisierung und können uns daher noch nicht richtig vorstellen, was alles auf uns zukommt. Viele Menschen verwechseln das Internet mit der Digitalisierung und meinen, die letzten zehn Jahre, in denen Google, Facebook, Amazon und Co. groß geworden sind, hätten uns doch schon enorm verändert. Das Internet ist aber nur ein Bestandteil der Digitalisierung. Folgende drei Bereiche werden…
Erfolgsfaktor Digitalisierung: Integration der digitalen Immigranten
Zwischenzeitlich denken wir bei dem Wort “Digitalisierung“ an pokemonjagende Teenager, die den scheinbar verlorengegangenen Jagdinstinkt des Urmenschen für sich neu definiert haben. Dieser Trend, die wirkliche Welt mit digital generierten Zusatzobjekten zu vermischen scheidet die Geister. Einerseits sorgt dieser Trend für massiven Enthusiasmus, andererseits treibt er viele Menschen an Ihre Grenzen. Allen zukunftsorientierten Unternehmen ist mittlerweile klar geworden, dass sie ohne Digitalisierung aussterben werden und somit ein digitaler Kulturwandel unausweichlich ist. Der Vorteil von Digitalisierung liegt auf der Hand: Mehr Effizienz, Innovation, bessere Produkte und noch besseren Kundenservice. Das macht soweit Sinn und alle sind sich der Notwendigkeit des digitalen Wandels bewusst. Digitaler Wandel bedeutet aber auch massive Veränderungen. Und wir alle wissen, wie Menschen auf Veränderung reagieren? Es ist…
Mitarbeiter zwischen wertvoll und wertlos ? Erfolgsfaktor Mensch im digitalen Zeitalter !
Digitalisierung ist das große Thema unserer Zeit. Alles wird digitalisiert was nur eben geht. Doch wo steht der Mensch und Mitarbeiter im digitalen Zeitalter. Dies ist zentrales Thema meiner Vorträge, Workshops und Seminare und wird uns alle in der Zukunft beschäftigen ( müssen ). „ Der Digitale Zug“ ist längst abgefahren ! Es ist wie es ist! Mehr als 4 Milliarden Menschen sind weltweit vernetzt, es gibt weit über 20 Millionen Apps und mehr als 40 Milliarden vernetzte Computer und Geräte. Und das wird auch so weitergehen. Niemand wird den „ digitalen Zug „ aufhalten. Er ist bereits unaufhaltsam abgefahren.“ Plattformen „ bringen heutzutage Kundenbedürfnisse und Angebote zusammen. Kühlschränke kommunizieren in der Zukunft mit dem Supermarkt und längst brauch man keine…
Marko Prislin: Bei der Digitalisierung steht der Mensch im Mittelpunkt
Die Digitalisierung hat ihren Ursprung im Silicon Valley, genauer gesagt in der dortigen Startup-Kultur. Was aber macht diese Kultur aus, wie funktioniert sie, und warum ist sie auch für die deutsche Wirtschaft hochrelevant? Die Digitalisierung ist, speziell in den USA, von vier zentralen Themen geprägt, die vor einiger Zeit bereits in dem Begriff ‚VUCA’ zusammengefasst wurden, aber nach wie vor, vor allem bei uns, eine große Bedeutung haben sollten: Volatility: Alles ist schnelllebig oder flüchtig geworden. Was gestern noch Bestand hatte wird heute bereits hinterfragt. Und morgen abgeschafft. Uncertainty: Neue Denkweisen schaffen neue Lösungen. Neue Lösungen schaffen aber auch neue Herausforderungen an anderer Stelle. Complexity: Nicht nur die Anzahl an Medien wird immer unüberschaubarer, auch Technologien, Plattformen und Methoden werden…
Sagen Sie mal Herr Keese… müssen wir Angst vor Google haben?
Christoph Keese, 1964 in Remscheid geboren, ist Executive Vice President der Axel Springer SE. Der Journalist´und Wirtschaftswissenschaftler war zuvor unter anderem Chefredakteur der Financial Times Deutschland sowie der WELT am Sonntag und WELT Online. 2013 verbrachte Keese ein halbes Jahr in Palo Alto, um sich dort, im Silicon Valley, mit Unternehmen und Institutionen zu vernetzen und neue unternehmerische Ideen für digitales Wachstum zu entwickeln. In seinem Ende 2014 erschienenen Buch „Silicon Valley – Was aus dem mächtigsten Tal der Welt auf uns zukommt“ gewährt Keese Einblicke in die Marktmacht rein technisch zentrierter Internet-Monopolisten und erklärt, was diese Entwicklung für die (Digital-) Strategie anderer Unternehmen bedeutet. Neben seiner Tätigkeit bei Axel Springer hält Christoph Keese Vorträge. Ein Interview mit Christoph Keese …