Ein perfekter Auftritt ist für Führungskräfte besonders wichtig, denn oft hängt nicht nur die eigene Karriere, sondern auch das Wohl des ganzen Unternehmens davon ab. Im Unternehmensalltag baut der Geschäftserfolg oftmals auf den Erfolg des beruflichen Auftretens auf. Sowohl Kunden als auch Mitarbeiter assoziieren – bewusst oder unbewusst – ein souveränes Auftreten mit einer erfolgreichen Person.
Im Gegensatz dazu schwächt und untergräbt ein schlechter Auftritt jede noch so kompetente Person. Daher ist es sehr schwierig, die unbewusst wahrgenommenen Signale umzukehren bzw. ins Positive zu drehen. Es gibt keine zweite Chance für den ersten Eindruck, heißt das Sprichwort.
Der perfekte Auftritt – möglich oder nicht?
Kleidung, Sprache, Umgangsformen und Haltung sind relevante Komponenten eines erfolgreichen Auftritts. Es ist wichtig diese Kompetenz zu meistern, sie ist unerlässlich für den sichtbaren Erfolg.
Negative Auswirkungen zeigen sich durch Sprachlosigkeit, Stottern und körperliche Anspannung. Dies kann so weit gehen, dass Führungskräfte bei unerwarteten Vorkommnissen während einer Besprechung oder eines Vortrags total den Faden verlieren, oder sogar auf Fragen nicht mehr antworten können.
In meinen Coaching-Sessions habe ich öfters von Situationen erfahren, wo bei Mitarbeiterbesprechungen das Gesprächsklima total gekippt ist und der Leiter oder Direktor emotional „überreagiert“ hat. Wenn Mitarbeiter eine Situation hinterfragen, dann fühlen sich die Führungskräfte oftmals persönlich angegriffen. Er bzw. sie denkt, dass sie angezweifelt wird oder dass seine / ihre fachliche Kompetenz angezweifelt wird. Dies ist eine typische Situation, wo die Führungskraft sachliche und persönliche Kritik nicht trennen konnte.
Der perfekte Auftritt und deine Außenwirkung
Ein anderer Aspekt betrifft das Bewusstsein für die eigene Außenwirkung. In Zeiten, in der Individualität und Authentizität als gesellschaftliche Werte geschätzt werden, heißt das nicht, dass die Missachtung von geschäftlichen Regeln bzw. Gepflogenheiten akzeptiert werden kann.
Wird dies verwechselt, dann kann das schnell negative Auswirkungen auf den Geschäftserfolg haben. Vor allem bei Meetings mit anderen Unternehmern stellt sich oft heraus, dass das Gegenüber viel konservativer ist, als man annimmt.
Drei schnelle Schritte zu einem verbesserten Auftritt
Schritt 1: Hinterfragen
Hinterfragen Sie, ob Ihr Auftreten positiv oder negativ wahrgenommen wird. Setzen Sie dabei den gesunden Menschenverstand ein. Eine einzige negative Kritik hat noch lange nichts zu bedeuten. Wenn aber mehrere Leute sich negativ äußern, dann sollte das Feedback zum Anlass genommen werden, Veränderungen in Betracht zu ziehen.
Schritt 2: Körperhaltung
Ein guter Auftritt setzt eine gute Körperhaltung voraus. Beobachten Sie sich im Spiegel: Stehen und gehen Sie aufrecht? Ein sicherer Stand bei Gesprächen und Präsentationen vermittelt Kompetenz und Selbstsicherheit. Mit einer guten, selbstbewussten Körperhaltung bringen Sie dies ideal nach außen.
Schritt 3: Üben
Sich seiner selbst bewusst werden ist ein wichtiger Schritt, aber vieles kann und sollte geübt werden. Nicht nur Gehen, Stehen und Sitzen – alles gehört geübt. Durch das Üben entwickeln Sie das Bewusstsein für den perfekten Auftritt.
Paul Watzlawicks „Wir können nicht nicht kommunizieren“ gilt auch für Führungskräfte, denn sie „wirken“ beabsichtigt oder unbeabsichtigt. Es ist hilfreich für Führungskräfte diese Wirkung verstehen zu lernen und im Bestfall steuern zu können.