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Joey Kelly

Joey Kelly

9. Oktober 2017

Den inneren Schweinehund besiegt

AKTION: Speakers Excellence Geschäftsführer Alexander Schungl radelt von Rosenheim nach Eppan und gewinnt Wette mit Joey Kelly 


EPPAN/ROSENHEIM (az). Der Geschäftsführer der Agentur „Speakers Excellence“ und Mitorganisator des Südtiroler Wissensforums sah sich mit 95 Kilo von seinem Idealgewicht weit entfernt. Trotz mehrfacher „Abspeckbemühungen“ brachte erst eine Wette mit Joey Kelly die entscheidende Wende.

In jüngeren Jahren war er sportlich und mit seiner Figur sehr zufrieden. Im gleichen Maße, wie es dann mit der Karriere aufwärts ging, zeigte die Fitnesskurve immer weiter nach unten. Alexander Schungl (40), Geschäftsführer der renommierten Referenten-Agentur „Speakers Excellence“, macht aus seinem Dilemma kein Geheimnis: „Ich wollte für mein körperliches Wohlbefinden etwas tun, schob es dann doch immer wieder auf die lange Bank.“ So wie dem 3-fachen Familienvater und Unternehmer Schungl geht es vielen Leuten – beruflich und privat dermaßen eingespannt, dass schlichtweg die Zeit für das eigene Wohlbefinden fehlt. Soweit die übliche Ausrede. Denn wer tatsächlich will, hat es selbst in der Hand, ein Vorhaben durchzuziehen. Mitunter benötigt man dazu lediglich ein Aha-Erlebnis. Im Falle von Schungl kam dieses Aha-Erlebnis im Mai 2017 in der Person von Joey Kelly. „Nach einem Vortrag habe ich ihn gefragt, wie er all seine Dinge unter einen Hut bringt und gesagt, dass ich selbst auch gerne mehr für meine Fitness tun würde“, erinnert sich Schungl, der damals 95 Kilo auf die Waage brachte. Von den vielen sportlichen Aktivitäten war bloß noch etwas Radfahren übriggeblieben. Also schlug ihm Kelly vor, in einem Mal die 250 Kilometer lange Strecke von Rosenheim bis nach Eppan mit dem Rad zurückzulegen. Sollte er es schaffen, würde Kelly als Gastreferent beim Wissensforum in Bozen auftreten. Schungl war perplex, dachte aber über Kellys Worte nach und erinnert sich an die Wende: „Innerhalb von einem Tag habe ich mein Leben umgekrempelt – kein Alkohol, keine Kohlenhydrate, dafür reichlich Training, sodass ich innerhalb von 3 Monaten 13 Kilo abspeckte.“ Mit seiner besonderen Art habe es Kelly geschafft, ihn „motivationstechnisch anzuzünden“. Wichtig war zudem, das Vorhaben auf Facebook zu posten, denn so setzte er sich einem Erwartungsdruck aus. Mitte September war es schließlich soweit: Um ein Uhr nachts ging es bei minus 2 Grad in Rosenheim los, zuerst froren Finger und Zehen, dann schmerzte der Hintern, irgendwann kamen Krämpfe dazu. „Auf der Strecke zwischen Bozen und Brixen musste ich über die Schmerzgrenze hinausgehen“, beschreibt Schungl die Strapazen. Um 20 Uhr kam er erschöpft im Schloss Korb bei seiner guten Bekannten Ruth Dellago an, zur Belohnung gab es Kuchen und Bier. Heute fühlt sich Schungl wieder fit und ausgeglichener. Und er freut sich auf Joey Kelly als Referent beim Wissensforum.

„Wichtig ist, sich große Ziele zu setzen“ 


INTERVIEW: Der Extremsportler und vielfach ausgezeichnete Bühnenstar Joey Kelly hat sich einen Namen als großer Motivator gemacht


BOZEN (az). Joey Kelly (44) wurde als Mitglied der Kelly Family bekannt, widmete sich später aber mit Haut und Haaren dem Ausdauer- und Extremsport. Wie er die Wette mit Alexander Schungl einstuft, wie man Menschen am besten motiviert und wer seine Südtiroler Idole sind, erzählt er im Interview.

„Dolomiten“: Herr Schungl meint, Sie hätten ihn motivationstechnisch angezündet. Wie läuft denn so etwas ab?

Joey Kelly: Er hat es sich selbst zuzuschreiben, dass er diese Alpenüberquerung mit dem Rad durchgezogen hat. Er hat sich dieses Ziel gesetzt, es konsequent verfolgt – und so ist das auch ganz klar sein Erfolg.

„D“: Trotzdem schwärmt er von Ihnen als großem Motivator …

Kelly: Viele Menschen sind in einer ähnlichen Situation wie der Alexander: Beruflich sehr erfolgreich, aber es fehlt die Zeit für sportliche Betätigung und die Fitness bleibt auf der Strecke. Wenn man etwas genauer nachdenkt, so fehlt nicht die Zeit, sondern das Ziel, auf das man hinarbeitet. Mit einem festen Ziel vor Augen entsteht ein gewisser Druck, und so zieht man entweder sein Training durch oder man definiert das Ziel neu.

„D“: Wir können alle mehr aus uns herausholen, wenn wir uns nur trauen, hohe Ziele zu formulieren – ist das die eigentliche Botschaft dahinter?

Kelly: Jeder soll sich den Dingen widmen, die er gerne macht. Wenn man aber tatsächlich will, so bin ich überzeugt, dass wir auf allen Ebenen mehr aus uns herausholen können – sei es im Beruf wie im Privaten, sei es körperlich wie geistig und intellektuell.

„D“: Jeder setzt sich also selbst die Grenzen?

Kelly: In weiten Teilen Europas leben wir heute in Freiheit und mit ungeahnten Möglichkeiten – es gilt, diese zu erkennen und sein persönliches Potenzial wachzukitzeln. Auch wenn viele Leute heutzutage gerne alles schlecht reden, hat es jeder selbst in der Hand, seinen persönlichen Lebensplan zu verwirklichen.

„D“: Apropos persönlicher Lebensplan. Hätten Sie erwartet, dass das Publikum auch noch heute dermaßen auf die Kelly Family abfährt?

Kelly: Es ist eine irreale Situation, dass so viele Jahre später das noch immer funktioniert. 95 Prozent unserer Tour ist ausverkauft, dem Album winkt in Deutschland Doppelplatin. Für mich persönlich ist das wunderbar, so sehe ich wieder öfter meine Geschwister.

„D“: Ihr Wetteinsatz ist gewissermaßen ein Impulsvortrag am Wissenforum im September 2018 in Bozen.Werden Sie dabei über Ihre Extremabenteuer wie die Teilnahmen beim Ironman Hawaii, beim Race Across America oder den Wettlauf zum Südpol mit Markus Lanz sprechen?

Kelly: Im Vortrag „No Limit –Wie schaffe ich mein Ziel?“ werde ich aufzeigen, welche Erfahrungen ich gemacht habe, indem ich 2 Jahrzehnte stetig an meine Grenzen gegangen bin. Und ja, die Erfahrung mit Markus Lanz war großartig. Im Dezember 2010 haben wir 3 Wochen miteinander im Zelt am Südpol verbracht, er war in seiner Rolle als Kapitän stets hoch motiviert, nie schlecht gelaunt und traf immer den richtigen Ton. In solchen Extremsituationen zeigt sich der wahre Charakter, und der Markus ist einfach ein super Typ. Ich bin auch Fan von noch einem Südtiroler.

„D“: Von wem denn?

Kelly: Reinhold Messner hat alle Grenzen gesprengt und etwas vollbracht, was keiner vor ihm geschafft hat. Außerdem ist er extrem intelligent. Ich bin generell von Südtirol begeistert und komme fast jedes Jahr nach Sulden, wo ich schon auf dem Ortler und der Königsspitze gestanden bin.

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