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Selbstverwirklichung jenseits innerer und äußerer Grenzen
In vielen Assessments betreiben Firmen aufwändig Potentialanalyse. Man möchte herausbekommen, wozu jemand in der Lage ist. Mancher fühlt sich bei diesen Testverfahren fast als Opfer. Dabei wäre es für jeden ambitionierten Menschen eine der wichtigsten Aufgaben eines zukunftsorientierten Selbstmanagements, sich selbst um eine klare Selbsterkenntnis zu bemühen. Dabei sollte man versuchen heraus zu finden, was man jenseits aller von außen kommenden Vorschläge, Ideen und Verpflichtungen eigentlich für eine oder einer ist, und wo, wann und unter welchen Umständen die eigene Energie am stärksten pulsiert und fließt.
Bei diesem Bemühen geht es um die Erkenntnis und das Verständnis der inneren persönlichen Motivationsstruktur. Dabei lassen sich drei Ebenen unterscheiden:
- Die Ebene der Begabung
- Die Ebene der Berufung
- Die Ebene der durch das Umfeld geprägten Bedürfnisse und Motive
Diese Unterscheidung ist nicht immer leicht und dennoch wichtig. Im schlimmsten Fall könnte nämlich die dritte, von außen prägende, Ebene die darunterliegenden Begabungen und Berufungen unterdrücken und überlagern. Das würde zu einer dauerhaften Minderung des persönlichen Energielevels sowie zu Frustration und Depression führen.
Für die Selbstmotivation ist die eigene Begabung und Berufungsenergie von essentieller Bedeutung. Sie sind die Energiekanäle, die jemand von Geburt an ins Leben mitbringt. Beides ist jenseits dessen, was man psychologisch durch spätere Prägungen erklären kann. Es zeigt sich als innere Neigung und Gewissheit so fest in einer Persönlichkeit verankert, dass sie sich lebenslänglich durchsetzen und immer wieder in verschiedensten Variationen zeigen.
Potentialentwicklung und eigene Persönlichkeitsentwicklung beginnt insofern mit dem Bemühen um Klarheit über die eigene Berufung und die eigenen Begabungen. Wozu bin ich da? Worin sehe ich die wesentliche Hauptaufgabe meines Lebens? Was begeistert mich immer wieder und was fällt mir immer wieder leicht zu tun? Oft kann man seine Berufung als Erwachsener am besten an dem erkennen, was man schon alles gemacht hat. Wenn man daraus die Gemeinsamkeit des zugrundeliegenden Impulses herausdestilliert und auf einen abstrakten Begriff bringt, hat man das dahinterliegende Motiv erkannt.
Die Schwierigkeit besteht dabei darin, das vordergründig Faktische von hintergründig Verbindenden zu unterscheiden. Dafür ist eine gewisse Abstraktion erforderlich. Ein Hauptkriterium zur Unterscheidung liegt darin, dass Begabungs- und Berufungsenergie meistens von Freude begleitet werden, und „erlittene“ Prägungen häufig von Ängsten und Mangelgefühlen oder aber von Glücksgefühlen, die sich aus äußerer Anerkennung speisen, eskortiert werden.
Man kann das mit zwei Künstlern vergleichen: Der eine schafft völlig unabhängig von der Verkaufbarkeit seiner Werke aus eigenem Impuls heraus, während der sich der andere an der guten Verkaufbarkeit seiner Werke achtet, die bestverkäuflichen immer weiter selbst kopiert und seine eigenen Ideen dabei verliert.
Selbstverwirklichung tritt häufig in Konflikt mit Regelsystemen. Die äußeren davon versuchen einen meistens auf geradlinig berechenbare Verhaltensweisen festzulegen. Verinnerlicht machen sie sich als Ängste, Schuld-, Scham- und Minderwertigkeits- und Sehnsuchtsgefühle bemerkbar, die einen selbst ohne weitere äußere Sanktionen zu manipulieren versuchen und die der Seele zugehörigen inneren Begabungen und Berufungen behindern.
Fragen Sie sich also immer zuerst: „Was will mein Herz und was meine Seele?“ Dabei können Sie prüfen, ob Ihnen dann von außen gegebene Wünsche, Pflichten und Vorgaben einfallen, oder ob Sie wirklich von innen her spüren können, dass es hier um ihre höhere Berufung geht. Seien Sie dabei unbesorgt, diese verlangt nicht notwendig einen Ausstieg aus bestehenden Umgebungen, sondern kann durchaus an vielen oder sogar fast allen Plätzen der Welt und Punkten des eigenen Lebens eingebracht werden. Wenn man dann stärker aus und in dieser Energie lebt, wird man die Überzeugungskraft und Ausstrahlung entwickeln, die man Charisma nennt.
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