Ein Leben für das systemische Denken
Fritz B. Simon, 1948 in Siegen geboren, studierte Medizin und Soziologie, absolvierte Ausbildungen zum Psychiater und Psychoanalytiker und durchlief die universitäre Karriere bis zur Professur. Bereits in den 1980er Jahren machte er als Mitbegründer der „Heidelberger Schule“, einem Zusammenschluss junger und engagierter Vertreter der systemischen Therapie, auf sich aufmerksam. Mit der Gründung des Carl-Auer Verlags 1989 und des Heidelberger Instituts für systemische Forschung, Therapie und Beratung 1990 setzte er weitere Meilensteine
in der Verbreitung und Weiterentwicklung des systemischen Denkens.
Aufgrund seiner Berührungspunkte mit der Medizin, der Psychologie und der Soziologie waren es vor allem drei Themenfelder, die Simon über die Jahre hinweg beschäftigten:
Organisationsprozesse in biologischen, in psychischen und in sozialen Systemen – sowie die Frage: Was sind die Wechselbeziehungen zwischen diesen drei Systemtypen? Um sie zu
beantworten, zog Simon u.a. die kommunikations- und systemtheoretischen Ansätze von Paul Watzlawick und Niklas Luhmann heran. Durch sie erkannte er auch, dass es einfacher ist, an
Kommunikationsmustern in sozialen Systemen – wie Familien und Organisationen – zu arbeiten, als zu versuchen, die Psyche von Menschen zu verändern.
„Durch seine interdisziplinäre Arbeit und Forschung, die Psychiatrie, Psychotherapie und Organisationsforschung verbindet, hat er maßgeblich an der Etablierung und
Professionalisierung der systemischen Beratung mitgewirkt. Er hat als einer der ersten überhaupt systemische Organisationsberatung als Weiterbildung angeboten“, begründet Nicole
Bußmann, Sprecherin des LAA-Gremiums, die Wahl des Preisträgers. Somit habe Fritz B. Simon den Weg dafür bereitet, dass systemisches Denken in Führung und Personalentwicklung
zu einem festen Bestandteil wurde. „Seine Arbeit hat nicht nur die Art und Weise, wie Organisationen verstanden werden, beeinflusst, sondern auch gezeigt, dass Kommunikation
und Vertrauen Grundlage erfolgreicher Führung sind.“
Seine Erkenntnisse hat Simon in über 300 wissenschaftlichen Artikeln sowie mehr als 30 Büchern vertieft, die in zahlreiche Sprachen übersetzt wurden. Zu seinen bekanntesten Werken
gehören „Lebende Systeme“, „Einführung in die systemische Organisationstheorie“ und „Zirkuläres Fragen“, die heute als Standardwerke in der systemischen Therapie und
Organisationsberatung gelten.
Doch Fritz B. Simon ist nicht nur ein Vordenker, sondern auch ein Praktiker: Als systemischer Berater und Mitbegründer des Beratungsunternehmens Simon Weber Friends
hat er zahlreiche Organisationen durch komplexe Veränderungsprozesse begleitet. Seine Arbeit basiert dabei stets auf der Prämisse, dass Organisationen selbstorganisiert sind und
sich der direkten Steuerbarkeit und umfassenden Kontrollierbarkeit entziehen.
Verdienste und Auszeichnungen
Für diese Verdienste sowie seine Beiträge zur systemischen Beratung wurde Simon mehrfach ausgezeichnet – etwa mit dem Margrit-Egnér Preis für Anthropologische Psychologie sowie
dem WinWinno-Preis für „Systemisches Denken“ des Mediation-D-A-CH e.V. Nun kommt noch eine weitere Auszeichnung hinzu: der Life Achievement Award der Weiterbildungsbranche.
Die Ehrung Fritz B. Simons findet im Rahmen der Petersberger Trainertage am Frühabend des 4. April 2025 im Steigenberger Grandhotel Petersberg in Königswinter statt. Die Laudatio auf
den Preisträger hält die systemische Beraterin Judith Muster. Simon selbst gibt in einem Interview Einblick in sein Denken.
Der Life Achievement Award der Weiterbindungsbranche
Der Life Achievement Award (LAA) ehrt das Lebenswerk einer Trainerin, eines Coachs, Speakers, einer Autorin, eines Wissenschaftlers oder einer Bildungsorganisation und gilt als eine
der höchsten Auszeichnungen in der Weiterbildungsbranche. Er wird jährlich von einem Gremium, bestehend aus führenden Vertreterinnen und Vertretern der Weiterbildungsbranche,
verliehen. Dazu gehören: Anja Myrdal, Delegierte des Dachverbandes der Weiterbildungsorganisationen (DVWO), Nicole Bußmann, Chefredakteurin im Verlag
managerSeminare, Gerd Kulhavy, Geschäftsführer der Referentenagentur Speakers Excellence, André Jünger, Inhaber und Geschäftsführer des Gabal Verlags sowie Präsidiumsmitglied des
Gabal e.V., sowie Andreas Buhr, Past President der German Speakers Association. Die bisherigen LAA- Preisträger sind: Nikolaus B. Enkelmann, Prof. Dr. Lothar Seiwert, Prof. Dr.
Friedemann Schulz von Thun, Prof. h.c. Wolfgang Mewes, Dr. Gunther Schmidt, Prof. Dr. Geert Hofstede, Tony Buzan, Dr. Bernd Schmid, Robert Dilts, Prof. Manfred Kets de Vries, Friedrich
Glasl, Prof. Dr. Fredmund Malik, Prof. Dr. Dr. Gerhard Roth, Prof. Dr. Karlheinz Geißler und Sabine Asgodom.
Mehr Infos: https://www.managerseminare.de/veranstaltungen/petersberger-trainertage/laa
Die Petersberger Trainertage (PTT) sind ein Kongress für Weiterbildungsprofis und Personalexperten, der seit 2005 von der managerSeminare Verlags GmbH veranstaltet wird. Die
Verleihung des Life Achievement Awards ist seit 2009 auf dem Branchenevent beheimatet. 2025 finden die Petersberger Trainertage am 04./05. April im Steigenberger Grandhotel
Petersberg statt.
Informationen zum Programm und zur Anmeldung: www.petersberger-trainertage.de
Pressekontakt:
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Tel.: 0228 – 9 77 91-0
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