Konflikte gibt es überall, wo Menschen sind. Das ist völlig normal und legitim.
Die Frage ist nur, wie gehen wir dann mit ihnen um, wenn sie mal da sind? Obwohl, dann ist es häufig schon zu spät.
Viel geschickter ist es, präventiv zu handeln und gar nicht erst zu lange zu warten, bis die Emotionen überkochen, sondern rechtzeitig in den Dialog zu treten und offen aufeinander zuzugehen. Aber wie bitte klappt das jetzt?
Folgender Grundgedanke ist hier wichtig:
Nichts zu sagen kann funktionieren, wenn es sich um wenig relevante Dinge und Inhalte handelt.
Problematisch wird es, wenn mich z.B. das Verhalten eines Mitmenschen derart stört, dass ich beginne ihn/sie weniger wertzuschätzen.
Staut sich diese Emotion auf, und ich ärgere mich jedes Mal mehr, droht die Emotion zu kippen und eine Überreaktion z.B. in Form eines Angriffs, Wutanfalls kann die Konsequenz sein, was den Konflikt nur weiter verschärft.
Was tun? Rechtzeitig wertschätzend aufeinander zugehen und offen und ehrlich miteinander in den Dialog treten.
Und das klappt in diesen 5 einfachen Schritten.
1. Beobachtung
Sie schildern eine sachliche Beobachtung basierend auf Zahlen, Daten, Fakten.
Beispielsweise: „Eva, in den letzten 3 Meetings bist du jeweils um 3-7 Minuten zu spät gekommen.
Am Montag waren es 5 Minuten, Mittwoch 3 und gestern 7 Minuten.“
2. Gefühl
Vermitteln Sie Ihre Gefühlslage, so schaffen Sie Bewusstsein für Ihr Anliegen und verhindern einen Angriff in Sinne von „Du bist immer zu spät!“.
Deshalb sagen Sie hier besser:
„Eva, das verärgert mich im Meeting, weil es mich aus dem Konzept bringt und die Aufmerksamkeit dadurch gestört ist von allen.“
3. Grundbedürfnis
Nun vermitteln Sie Ihr Grundbedürfnis. Sagen Sie, was Ihnen und weshalb wichtig ist, z.B.: „Mir ist ganz wichtig, dass wir uns an gewissen Rahmenbedingungen halten, denn nur so klappt eine faire Zusammenarbeit. Sonst könnte ja jeder machen, was er will und das führt ins Chaos.“
4. Wunsch
Richten Sie jetzt einen konkreten Wunsch an Ihr Gegenüber, damit er(sie weiß, was Sie jetzt wollen: „Und genau deshalb wünsche ich mir, dass du dich zuverlässig an die Zeiten hältst. Falls es sich einmal nicht pünktlich ausgehen sollte, dann wünsche ich mir, dass du mir vorab Bescheid gibst.“
5. Benefit
Im letzten Schritt verraten Sie noch, was denn der Benefit aus der Verhaltensveränderung ist.
Zum Beispiel sagen Sie hier: „Dadurch können wir effizienter in den Meetings sein, weil weniger Unterbrechungen sind, und du kommst leichter mit dem Inhalt nach, ohne dass du alles nachfragen musst!“