Wirtschaft ist genauso spannend wie Technik oder Medizin, weil sie permanenten Veränderungen unterliegt. Georg Franck, ein freier Architekt sowie Softwareentwickler stellte eine interessante These auf als er im Jahre 1998 ein lehrreiches Buch mit dem Titel „Ökonomie der Aufmerksamkeit“ veröffentlichte. Er ahnte damals noch nicht, dass er mit seinen Beobachtungen nahezu die Zukunft vorausgesagt hat. Einst galt Macht als die stärkste Droge, von welcher die Betroffenen so gut wie nie loskamen. Im Laufe der Zeit stießen, dank der digitalen Medien, Ruhm und Aufmerksamkeit die Macht von ihrem Thron. Kryptowährungen sind im Begriff, das Bargeld abzulösen, da sie als neue und effektivere Zahlungsmethode in Betracht kommen. Aufmerksamkeit fungiert in der Ökonomie mittlerweile ebenfalls wie eine Währung, deren Wert kontinuierlich steigt.
Gründe für ein permanentes Ansteigen der Ökonomie der Aufmerksamkeit
Laut Franck geht die steigende Popularität der Ökonomie der Aufmerksamkeit auf die digitalen, insbesondere auf die sozialen Medien zurück. Diese zielen auf die Aufmerksamkeit der Nutzer ab. Deshalb stellen sie ihnen kostenlose Inhalte zur Verfügung. Nutzer müssen diese lediglich mit der Aufmerksamkeit bezahlen. Deshalb bezeichnet Franck die Beachtung der User als eine Währung. Außerdem betont er, wie erfolgreich Großkonzerne sind, die den Wert der Aufmerksamkeit entdeckt haben. Sie haben das Bedürfnis nach Anerkennung, welches im Wesen eines jeden Menschen schlummert vermarktet und in Geld umgewandelt. YouTube und Facebook haben für diese Entwicklung den Grundbaustein gelegt. Instagram und Whatsapp haben mit ihrem Dasein bewiesen, dass die sozialen Medien, die auf einem hohen Aufmerksamkeitsgrad beruhen, sogar die finanzielle Situation, derjenigen, die sich permanent in Szene setzen mit Geld und teuren Werbegeschenken belohnen. Des Weiteren entstand ein neuer Begriff, der in einem direkten Zusammenhang mit der Ökonomie der Aufmerksamkeit steht. Influencer nennen sich Personen, die mittlerweile gut von der bezahlten Beachtung ihrer Nutzer leben. Zahlreiche Jugendliche brechen sogar ihre Ausbildungen ab, da es sich für dieses finanziell nicht mehr rentiert, einen Beruf zu erlernen. Festangestellte kündigen ihre Jobs, um sich dem Bloggen zu widmen.
Aufmerksamkeit ist ein Bedürfnis, welches nach Befriedigung lechzt
Das Dasein der Aufmerksamkeits Ökonomie ist laut Franck jedoch nichts neues, sondern ein angeborener Überlebensinstinkt. Neugeborene machen ihre Eltern mit ihren unterschiedlichen Lauten auf ihre Bedürfnisse aufmerksam. Dementsprechend verlangt der erfolgreiche Autor ein Umdenken im Hinblick auf die klassischen Theorien, die in den wirtschaftswissenschaftlichen Fächern gelehrt werden. Wirtschaftssubjekte streben nach einer Befriedigung ihrer Bedürfnisse. Maslow hat in seiner Bedürfnispyramide, die an der Spitze das Bedürfnis nach Anerkennung und Selbstverwirklichung enthält, bewiesen, dass die klassische Wirtschaftstheorie eine ökonomische Theorie des Prestiges, der Aufmerksamkeit und der Prominenz einbeziehen sollte. Georg Franck betont unter anderem auch die Bedeutung der postindustriellen Entwicklung, die in einer engen Verbindung zur Aufmerksamkeits Ökonomie steht.
Aufmerksamkeit – eine unterschätzte Form der Währung
Georg Franck liefert handfeste Beweise für die Bedeutung für den Vergleich der Aufmerksamkeit mit einer monetären Währung. Geld und Aufmerksamkeit weisen zwei Gemeinsamkeiten auf: Sie sind beide begehrt und indifferent. Währungen sind indifferent im Hinblick auf den Zeitpunkt des Handels, der agierenden Personen und der erworbenen Güter. Dieselbe Regel trifft auf Aufmerksamkeit zu, obwohl die Mehrheit der Menschen das auf den ersten Blick anderer Meinung ist. Außerdem lassen sich Geld und Aufmerksamkeit gleichermaßen kapitalisieren. Prominente Personen verdanken oft ihr hohes Einkommen der Aufmerksamkeit. Dabei verdienen sie in der Regel mehr als Juristen, Wirtschaftswissenschaftler oder Ärzte. Prominenz wirft ähnlich wie ein Darlehen Zinsen ab. Dabei lautet die Regel: je höher die Prominenz, desto höher die Zinsen. Dieselbe Regel trifft auch auf einen Kredit zu.
Die Macht der Kundenbindung
Angestellte und Führungskräfte eines Unternehmens stellen die wertvollste Ressource einer gewinn- sowie gemeinnützigen Organisation dar. Doch welche ist die zweitwichtigste Bestandssicherung eines Betriebs? – Stammkunden und potenzielle Neukunden bilden eine weitere unverzichtbare Unternehmensressource dar. Würde man die beiden Komponenten in ein Verhältnis zueinander setzen, sehe die Verteilung folgendermaßen aus: Mitarbeiter machen einen Anteil von 51 Prozent aus, wohingegen der Kundenanteil im Hinblick auf die Bedeutung eines erfolgreichen Unternehmens bei 49 Prozent liegt. Ferner handelt es sich bei den Organisationsangehörigen und der Kundschaft um eine Symbiose, die aufeinander angewiesen ist. Der erfolgreiche Unternehmensgründer und CEO Amazons namens Jeff Bezos, betont in sämtlichen Interviews, dass das Geheimnis seines Erfolges in der Erfüllung sowie der Anpassung der ständigen wachsenden Kundenbedürfnisse liegt. Er hebt auch hervor, dass Amazon an dem Tag, an dem es nicht mehr den Kundenwünschen gerecht wird, klaglos scheitern wird. Aus diesem Grund hat das Sprichwort: „Der Kunde ist König“ seine wohlverdiente Daseinsberechtigung. Dennoch dürfen Führungskräfte niemals die Wichtigkeit ihrer Angestellten in den Hintergrund schieben.
Definition des Begriffes Kundenbindung
Unternehmer und Angestellte können nur dann erfolgreich ihre Kunden binden, wenn ihnen klar ist, was der Begriff Kundenbindung bedeutet. Kundenbindung impliziert eine langfristige Geschäftsbeziehung zwischen den Anbietern und seinen Nachfragern. Dabei verfolgen Unternehmer das primäre Ziel, ihre Dienstleistung oder ihr Produkt erfolgreich zu verkaufen und darüber hinaus ihren Gewinn zu maximieren. Darüber hinaus verfolgen Betriebe das Ziel mit einer erfolgreichen Kundenbindung ihr Image aufzupolieren. Dementsprechend steht die Zufriedenheit im Hinblick auf einen erfolgreichen Beziehungsaufbau an erster Stelle. Zufriedenen Kunden entwickeln sich im Laufe der Zeit zu Stammkunden. Sie sichern mit ihrem Dasein den Fortbestand des Unternehmens. Ferner verfassen sie positive Rezensionen im Internet, die auch andere potenzielle zu einer Inanspruchnahme der jeweiligen Dienstleistung oder des Produkts animieren.
Kundenbindung ist für den dauerhaften Bestand einer Organisation unverzichtbar
Sowohl Unternehmen, die sich seit mehreren Jahren erfolgreich auf dem Markt etabliert haben als auch Start-Ups betrachten eine langfristige Kundenbindung als eine unverzichtbare Mission. Aufgrund der enormen Konkurrenz reicht es definitiv bei Weitem nicht mehr aus, ein erstklassiges Produkt oder eine einzigartige Dienstleistung anzubieten. Kundenbindung impliziert einen regelmäßigen Kontakt mit den Abnehmern.
Erfolgreiche Maßnahmen für eine dauerhafte Kundenbindung
Feedback stellt eine effiziente Maßnahme im Hinblick auf die Kundenbindung dar. Angestellte des Kundenservice sollten dieses via Mail oder Telefoninterviews einfordern und unbedingt in die umsetzen. Kritik spielt dabei eine wichtige Rolle. Sie treibt die Verantwortlichen zu einer besseren Leistung, von welcher sowohl die weiteren als auch die potenziellen Neukunden profitieren können.
Soziale Netzwerke haben Online-Communities zum Leben erweckt. Diese binden nicht nur die Kunden, sondern sorgen auch für eine umsatzfördernde Expansion. Allerdings sollten Unternehmen auch stets darauf achten, dennoch für einzelne Kundenbelange zur Verfügung zu stehen. Denn in einer großen Community verbreiten sich negative Erfahrungen der Kunden wie ein Lauffeuer. Deshalb sollten Social-Media-Manger unbedingt auf unzufriedene und negative Kommentare ihrer Kunden vorsichtig und gefühlvoll antworten.
Übertreffen der Kundenerwartungen gehört ebenfalls zu den erfolgsversprechenden Maßnahmen. Das liegt unter anderem an der Liebe, die Menschen für Überraschungen hegen. Längere Öffnungszeiten kommen bei Kunden immer gut an. Darüber hinaus kehren Menschen gerne zu Unternehmen, die über einen hervorragenden Online-Service sowie über exzellente Berater verfügen, zurück. Diese entwickeln sich im Laufe der Zeit zu treuen Stammkunden.
Rabattaktionen für Premium-Kunden wirken wie eine Belohnung auf das menschliche Gehirn. Darüber hinaus erhöhen sie definitiv den Umsatz. Wenn ein Produkt 10,00 Euro kostet und ein Unternehmen dieses für 8,99 Euro anbietet, denkt jeder Kunde er hat einen Euro gespart. Sie kommen dank dieser Preisreduzierung nicht auf die Idee zu denken, dass sie 8,99 Euro ausgegeben haben. Verlockende Angebote werden somit nie aus der Mode kommen.
Der Begriff „Danke“ hat seit jeher als ein umsatzförderndes Zauberwort fungiert. Schon Samuel Johnson stellte mit seinem Zitat: „Dankbarkeit ist die Frucht feinster Bildung. Beim gewöhnlichen Volk findet man sie nicht“ die Wirkung dieses Wörtchens klar. Ein „Herzlichen Dank“ signalisiert die Wertschätzung des Kunden. Es handelt sich dabei um eine effektive Geste der Aufmerksamkeit, nach welcher nahezu jeder Mensch seit seiner Geburt lechzt. Am besten kommen „Danksagungen“ in Form von E-Mails oder persönlichen Karten an. Sie müssen jedoch immer eine direkte Ansprache des Kunden beinhalten. Unternehmen, die „Danke“ sagen, heben sich von ihrem Wettbewerb ab.