Die China-Experten Alexandra Stefanov, Prof. Dr. Claudia Bünte und Till-Hendrik Schubert haben ein Buch herausgegeben, in dem sie ein Schlaglicht auf die rasante Digitalisierung in China werfen. Sie beschreiben, wie China mithilfe Künstlicher Intelligenz Wirtschaft, Marketing und Handel transformieren. Daraus haben wir acht Thesen entnommen und werden diese in einer Blog-Reihe jeden Freitag veröffentlichen.
Die Digitalisierung bestimmt unsere Wirtschaftswelt bereits in ganz hohem Maße
„Daten sind das neue Öl. Diesen Satz hört und liest man neuerdings überall. Doch warum ist das so?
Waren über weite Teile des 19. und 20. Jahrhunderts Öl und seine Derivate wie Kerosin und Benzin die Treibriemen der weltweiten Wirtschaft, sind es nun Daten: Die drei weltweit größten Unternehmen nach Marktkapitalisierung fußten noch im ersten Quartal 2008 ihre Angebote hauptsächlich auf Öl: Exxon Mobil (Platz 1) und Petrochina (Platz 2) fokussierten klar auf Öl, General Electrics (Platz 3) deckte Öl-basierte Segmente wie Energie, Öl und Gas, Luftfahrt, Gesundheit, Transport und Licht ab. Nur zehn Jahre später hatte sich das Bild komplett gewandelt. 2018 waren Apple, Alphabet (der Mutterkonzern von Google) und Microsoft die weltweiten Top-3-Unternehmen (Financial Times, 2018). Auch acht der 10 weltweit größten Firmen in 2020 sind rein datengetriebene Geschäftsmodelle. Denn wer Daten hat und diese gut analysiert, versteht Kunden wünsche besser und kann daraufhin bessere Angebote erstellen als der Wettbewerb. Wer Daten und Analysefähigkeit hat, hat Wirtschaftsmacht. Deshalb wird allgemein gesagt, dass Daten das neue Öl des 21. Jahrhunderts seien. Übrigens: Wenn Daten das neue Öl sind, dann ist Künstliche Intelligenz der Motor.“