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Susanne-Nickel

Susanne Nickel

16. April 2021

Ohne Coaching keine gute Führung

„Mein Mitarbeiter hat einen erhöhten Stresslevel und braucht viel Austausch“. „Meine Mitarbeiterin klagt jedes Mal darüber, wie schwierig die familiäre Situation ist“. „Wie soll ich mit Mitarbeitern umgehen, deren Stimmung getrübt ist“. In der Pandemie sind es die gesunden Menschen, die an ihre Grenzen kommen. Bist du Chef*in und kennst diese Fragen oder denkst du darüber nach, wie du trotz Homeoffice und Distanz den Kontakt zu deinen Mitarbeitern gut aufrechterhalten kannst und wie ihr trotz Schwierigkeiten eure Team- und Unternehmensziele erreicht?

Führung gelingt am besten auf Augenhöhe und respektvoll. Menschen suchen nach Sinn und wollen einen Beitrag leisten, haben Bedürfnisse und ticken unterschiedlich. Alle Mitarbeiter über einen Kamm zu scheren, ist nicht zielführend. Doch wie kannst du in Führung gehen und das Beste aus deinen Leuten herausholen? Das Zauberwort heißt: COACHING!

Coaching ist das Führungsinstrument der Zukunft. Es ist Aufgabe von Chefs*innen, ein wenig „Mini-Psychologen“ zu sein. Menschen abzuholen, zu entwickeln, Zuversicht und Motivation zu geben, sich selbst führen und coachen – all das sind die Aufgaben der „Future-Leader“. Gerade in herausfordernden Zeiten wie diesen brauchen wir wirklich gute Führungskräfte. Das sind nicht die alten Garden, die nur reden, nicht zuhören können und für die Mitarbeiterentwicklung und Empathie ein Fremdwort ist. New Leadership geht anders. Auf dem Weg von der alten in die neue Welt wird Führung mehr zur Dienstleistung. Weisung und Kontrolle ist längst nicht mehr das Allheilmittel. Mehr Coach als Dirigent ist die Devise.

Ich möchte dir direkt eine ganz einfache Technik, die Skalierungsfrage vorstellen. Sie hilft dir, richtig eingesetzt, bei der Selbst- und Mitarbeiterführung und du kannst sie gleich einsetzen:

#Mitarbeiterführung: Du könntest folgende Frage an deine/n Mitarbeiter*in stellen. Auf einer Skala von 1 – 10 (wenn 1 ‚sehr schlecht‘ und 10 ‚sehr gut‘ heißt) wie geht es dir heute? Oder wo stehst du auf der Skala bei der xy Aufgabe oder beim xy Projekt. Du kannst auch Fertigkeiten und Kompetenzausprägungen abfragen. Mit der Skalierung vermeiden wir schwammige Begriffe wie ‚gut‘, ‚ok‘ oder ‚schlecht‘ oder ‚passt schon‘. Das ist nämlich wenig aussagekräftig. Durch die Skalierung erhältst du einen differenzierten Status Quo. Im nächsten Schritt kann es um die Weiterentwicklung gehen. Wenn dein Gegenüber sagt, ‚bei der Erledigung der Aufgabe sehe ich mich auf der 5‘, dann könntest anschließen ‚Was brauchst Du, um auf die 5,5 oder die 6 zu kommen‘? Oder, ‚was kann ich als dein Chef*in tun, damit du einen Schritt weiterkommst‘? Oder, ‚was kannst du selbst tun, um einen kleinen Schritt weiter zu kommen‘? Das bringt deine Leute auf die Dauer mehr in die Eigenverantwortung.

Tipp: Du kannst auch zuerst eine eigene Einschätzung zur Thematik der/s Mitarbeiter*in auf der Skalierung vornehmen und dann checken, wie weit deine Einschätzung mit der der/s Mitarbeiter*in matcht. Wenn du deinen Mitarbeiter beispielsweise beim Projektfortschritt auf der 4 siehst und er sich auf der 7, dann habt ihr konkreteren Redebedarf.

#Selbstführung: Du kannst morgens im Bett, bevor du aufstehst, dich selbst fragen: Auf einer Skala von 1 – 10 (wenn 1 wieder sehr schlecht und 10 sehr gut bedeutet) wie fühle ich mich oder wie geht’s mir heute? Wenn du über längere Zeit unter der 5 bist, dann solltest du etwas verändern. Gegebenenfalls brauchst du mehr Selbstfürsorge oder etwas anderes passt nicht. Durch die Anwendung der Skalierungsfrage kannst du deinen Zustand über ein paar Wochen evaluieren und dann Maßnahmen zur Verbesserung ergreifen.

Coachingtechniken helfen dir dich selbst und deine Mitarbeiter*innen besser zu führen. Menschen wollen von Menschen und nicht von Maschinen geführt werden. Gerade in problematischen Zeiten wie in der Krise brauchen wir Führungskräfte, die Coachingtechniken mit einer wertschätzenden Haltung anwenden und damit Mitarbeiter empowern und motivieren. Mittels Coaching kannst du die Ressourcen deiner Mitarbeiter*innen heben und sie in ihrer Entwicklung fördern. Gerade im agilen Umfeld brauchen wir Mitarbeiter und Führungskräfte, die in die Eigenverantwortung gehen und mitdenken. Leadership ohne Coaching ist in Zukunft kaum noch vorstellbar.

Wenn du tiefer in die Materie einsteigen möchtest, empfehle ich dir mein Online Training „Die Führungskraft als Coach“

Susanne Nickel

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