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Dominik M. Aumer

4. September 2020

High Performance Teams durch die Trennung von Kultur und Struktur

In den Anfangszeiten unseres Unternehmens haben wir Leute eingestellt, die anhand ihres Lebenslaufes perfekt auf das Aufgabenprofil passten. Worauf wir damals noch weniger geachtet haben: passt die Person überhaupt ins Team? Nicht nur von ihren Kompetenzen, sondern viel mehr als Mensch. Wie funktioniert sie im Team und wie funktioniert das Team mit ihr? Durch die Trennung von Kultur und Struktur konnten wir die Leistung unserer Teams deutlich verbessern.

Die zwei Pfeiler der Unternehmensorganisation

Auf der einen Seite steht die Struktur. Die Funktion, die einem Mitarbeiter im Unternehmen zukommt. Er hat klare Aufgaben, für die er entsprechende Kompetenzen benötigt, die er entweder bereits mitbringt oder noch entwickeln muss. Hinzu kommen KPIs, die der Mitarbeiter in einem gewissen Zeitraum zu erfüllen hat. Wir befinden uns auf der Sachebene. Zahlen, Daten, Fakten. Dinge, die objektiv messbar sind.
Im Gegensatz dazu steht die Beziehungsebene, der kulturelle Teil. Wie fühlt sich der Mitarbeiter? Wie sieht er Dinge? Wie kommt er mit Kollegen und Vorgesetzten zurecht? Beeinflussen private Angelegenheit eventuell den Arbeitsalltag? Dieser Teil ist in vielen Fällen sogar wichtiger als der strukturelle Teil. Kompetenzen lassen sich erlernen. Offenheit und Empathie hingegen muss ein Mensch mitbringen. Lernen kann er sie nicht.

Die Trennung von Struktur und Kultur

Ein Beispiel aus einem Mitarbeitergespräch: “Warum sind deine Zahlen im letzten Quartal zurückgegangen?“
Mitarbeiter: „Das kommt daher, dass ich im Team gemobbt werde.“
Ich frage dann: „Worüber sprechen wir? Struktur oder Kultur?“ Niemals sollten Sie strukturelle Probleme über kulturelle Fragen lösen oder andersherum. Geht es um KPIs, dann sprechen Sie auch über KPIs. Was braucht der Mitarbeiter strukturell, um seine Vorgaben zu erfüllen? Fühlt der Mitarbeiter sich nicht wohl oder hat Probleme mit Kollegen, dann besprechen Sie das getrennt. Gehen Sie mit einem Mitarbeiter Mittagessen oder abends auf ein Bier. Aber vermischen Sie diese beiden Bereiche niemals.

Was die Trennung von Kultur und Struktur bewirkt

Es muss nicht jeder im Team der beste Freund sein. Man muss nicht mit allen Menschen gleichermaßen auskommen. Aber man sollte eine Kultur etablieren, in der Kollegen und Vorgesetzte Probleme klar ansprechen und diese im Dialog miteinander lösen. Reibungen dürfen entstehen. Oft sind sie sogar förderlich für die Zusammenarbeit.
Wenn Kollegen nicht miteinander sprechen, sich niemals gegenseitig sagen, was sie stört, dann entstehen Probleme. Lösen lassen sich diese Probleme nur, wenn man sie aktiv angeht. Und seit wir das tun, haben wir nicht nur spürbar, sondern auch messbar mehr Erfolg.

Dominik M. Aumer

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