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Maria-Theresa Schinnerl

2. März 2020

Wohlfühl-Effekt mit Titel-Garantie!

„Und wie titulieren Sie Ihre wertvollen MitarbeiterInnen?“

Liebe LeserInnen!

Ich lese gerade ein Buch – ein ziemlich geniales, wie ich meine! Vielleicht haben Sie schon von „The Big Five for Live“ gehört, immerhin ist Autor John Strelecky derzeit in aller Munde. Er beschäftigt sich in seinem Werk mit der Frage, was eine gute Führungspersönlichkeit ausmacht. Ohne hier Werbung machen zu wollen, möchte ich gerne einen Gedanken aus dem Buch mit Ihnen teilen. Die Passage, die mich besonders begeistert hat, handelt von der fleißigen und engagierten Mitarbeiterin Josephine. Sie trägt die Verantwortung für den Empfangsbereich eines millionenschweren Unternehmens. Bezeichnet wird Josephine nicht etwa als Empfangsassistentin oder Rezeptionistin. Ihr Namensschild weist den Titel Direktorin des ersten Eindrucks auf. Genau das verdeutlicht schließlich am besten, wofür die Mitarbeiterin im Unternehmen steht. Eines wurde mir dabei wieder einmal klar vor Augen geführt: Titel und Funktionsbezeichnungen haben weit mehr Bedeutung als uns oft bewusst ist – für die Träger, aber auch als Symbol nach außen. In erster Linie sollte sich der Mitarbeiter selbst natürlich mit der persönlichen Bezeichnung wohlfühlen. Ein schöner Titel kann das Selbstwertgefühl des Trägers stärken.

All jene, die aufmerksam meine Kolumnen lesen, wissen, dass ich früher im Bereich der Gastronomie und Hotellerie tätig war. Dort ist es gang und gäbe, dass es einen „Chef de Rang“ (Kellner der
Abteilung), einen „Facility Manager“ (Hausmeister) oder eben einen „Front Office Manager“ (Rezeptionist) gibt. Als ich letztens mit einem Lehrling ins Plaudern kam, erzählte er mir, wie sehr er
sich auf das Ende der Lehrzeit freue. Weil er dann endlich sein Namensschild mit dem Vermerk „Lehrling“ ablegen dürfe. Dann, so erklärte der junge Mann, würde man ihn endlich als vollwertige
Arbeitskraft wahrnehmen. Dieses Beispiel zeigt, wie wichtig es ist, sich mit Titel und Bezeichnungen auseinanderzusetzen. Vielleicht hätte oben genannter Lehrling sich mit der Bezeichnung „RISING STAR“ oder „HIGH POTENTIAL“ weitaus mehr wertgeschätzt gefühlt?

Ich persönlich bin immer wieder auf der Suche nach tollen Funktionsbezeichnungen. Vor kurzem habe ich in einem sehr beliebten Ski- und Wellnesshotel die „SAUBERFEEN“ entdeckt. Das größte Eventresort Europas beschäftigt schon lange keine „Hostessen“ mehr, stattdessen nennen sich die jungen Damen „GASTGEBERINNEN“. Ein bekannter österreichischer Getränkehersteller hat schon vor vielen Jahren die langweilige und plumpe Bezeichnung „Außendienstmitarbeiter“ oder gar „ADM“ in „MUSKETIERE“ verwandelt. Und die kämpfen auf dem Markt draußen tatsächlich wie die Helden des gleichnamigen Films.
Sie merken gerade, dass man mit kleinen Änderungen große Wirkung erzielen kann. Seien Sie kreativ und überlegen Sie, welche Bezeichnung zu Ihren Teammitgliedern passen könnte. Meiner Erfahrung nach kommen die besten Ideen oft sogar von denjenigen, die mit ihrer eigenen Bezeichnung nicht allzu glücklich sind – immerhin wissen unsere Mitarbeiter ganz genau, wofür sie nach außen stehen wollen. Warum lassen wir sie also nicht proaktiv mitentscheiden? Ich schlage Ihnen vor, bei einer nächsten Zusammenkunft ihr Team nach passenden und lustigen Ideen für die verschiedenen Aufgabenbezeichnungen zu befragen. Vielleicht klappt das noch besser, wenn man anonyme Vorschläge einsammelt und diese dann gemeinsam bespricht?
Ich bin sicher, Ihre Mitarbeiter freuen sich darüber. Ganz nebenbei wird auch den Kunden vermittelt, dass in Ihrem Unternehmen wertvolle Mitarbeiter tätig sind, die die Wertschätzung erhalten, die sie verdienen.
Herzlichst, Ihre Maria-Theresa Schinnerl

Maria-Theresa Schinnerl

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Eine Antwort

  1. Hallo Maria, vielen Dank für den Austausch über die Umgestaltung von Mitarbeitertiteln zu Titeln, die einen Wohlfühleffekt haben. Ich würde gerne mehr darüber hören, wie Sie Ihre Mitarbeiter bei Laune halten können. Ich freue mich darauf, mehr von Ihrem Blog zu lesen.

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