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Celina Schareck

7. Februar 2020

Welcome to New Work

Alter Wein in neuen Schläuchen?

Wir schreiben das Jahr 1984. Frithjof Bergmann gründet das erste Zentrum für „Neue Arbeit“ in Flint in Michigan. Das war vor fast 36 Jahren. 36 Jahre? Ganz richtig, die Prinzipien des Begriffs „New Work“ sind keinesfalls eine Mode des beginnenden 21. Jahrhunderts, sondern bereits ein Phänomen mit Geschichte.

„Für viele ist New Work etwas, was die Arbeit ein bisschen reizvoller macht. Und das ist absolut nicht genug. New Work heißt, dass man Arbeit ganz anders erleben und empfinden kann als bisher und dass man sich auf diese grundsätzliche Andersartigkeit vorbereiten muss. Das ist ein radikal neues Denken.“, betont Bergmann.
Unter dem Begriff „New Work“ wird allgemein ein Denkansatz gefasst, welcher für tiefgreifende Veränderungsprozesse auf gesellschaftlicher und unternehmerischer Ebene sorgt und neue Forderungen an Manager, Führungskräfte und auch Mitarbeiter stellt.

Das neue Arbeiten eines jeden Einzelnen soll nach Bergmann zu einem Drittel aus klassischer Erwerbsarbeit, zu einem Drittel aus Arbeiten, die der Mitarbeiter wirklich verrichten will und zu einem Drittel aus Eigenproduktion bestehen.

Die Basis der neuen Arbeit

Bevor Sie jedoch nun die Ärmel hochkrempeln und mal prophylaktisch eine Smoothiebar als Begegnungsstätte in Ihrem Unternehmen einrichten, müssen Sie sich der 4s-Perspektive des neuen Arbeitens als Basis aller Veränderungen bewusst werden: Sicherheit, Selbstentwicklung, Sinn und Sozialleben.

Sicherheit bedingt die Zufriedenheit der Arbeitnehmer und steht damit noch vor dem Gehalt und dem Arbeitsklima. Den Mitarbeitern muss bewusst sein, dass ihre Stelle unverzichtbar für das Unternehmen ist, bevor sie sich auf Veränderungen einlassen und sich entspannen.

Selbstentwicklung bedeutet Persönlichkeit. Haben Ihre Mitarbeiter das Gefühl, dass es auf ihre individuellen Kompetenzen, ihre Fähigkeiten und ihren Charakter ankommt? Wenn ja, Herzlichen Glückwunsch, die Denkweise Ihres Unternehmens ist noch eine Ausnahme. Zufriedene Mitarbeiter sind Mitarbeiter, welche sich in ihrem Tun selbst entdecken und verwirklichen können.
Schon dem Philosophen und Aufklärer John Locke war klar: „Arbeit um der Arbeit willen ist gegen die menschliche Natur.“ Trotzdem müssen wir heute über 300 Jahre später nicht lange nach denjenigen suchen, welche ihren Job nur erledigen, um sich ein Leben finanzieren zu können. Welche es nur missmutig auf Arbeit bewegt und die sich resigniert starren Strukturen unterwerfen. Das geht nicht gut. Der Sinn der Arbeit muss bewusst werden. Ihre Arbeitnehmer wollen etwas bewegen. „Es gibt keine stärkere Motivation als zu wissen, dass das eigene Tun die Welt verändert.“
Der letzte Punkt betont das Miteinander Ihrer Mitarbeiter. Miteinander arbeiten lautet die Devise statt miteinander konkurrieren. Schaffen Sie Möglichkeiten für Teamwork, wobei jeder Mitarbeiter seine individuelle Nische mit seinen Fähigkeiten findet und das Projekt zu 100% effektiv mit vorantreibt.

5 Bereiche und ihre Instrumente zur New-Work-Umsetzung

Sicherheit, Selbstentwicklung, Sinn und Sozialleben. Verinnerlicht? Gut, dann wird es jetzt auf Basis dieser vier ‚S‘ konkreter.

#1: Individualität
Geben Sie Ihren Mitarbeitern eine Stimme, welche über die Erledigung ihrer zugeteilten Aufgaben hinaus geht. Fragen Sie nach ihrer Meinung und beteiligen Sie sie an der Strategieentwicklung. Vielleicht hat jemand eine Idee, wie man Prozesse im Unternehmen optimieren kann. Übertragen Sie ein solches Projekt an einen Angestellten! Schaffen Sie die Möglichkeit für Ihre Mitarbeiter sich eigene Lern- und Leistungsziele zu setzen und nehmen Sie sich die Zeit, gemeinsame Erfolge zu reflektieren.

#2: Führung
Werden Sie zum Ratgeber und Entwicklungshelfer: Mehr Coach als klassische Führungskraft. In Zukunft moderieren Sie zunehmend, anstatt zu führen, sodass Sie Ihren Mitarbeitern ge-wünschte Freiräume in ihrem Tun einräumen, Entscheidungsspielräume überlassen und damit ein Stück Ihrer eigenen Führungsverantwortung abgeben können. Es geht also mehr um die Koordinierung von Aufgaben und weniger um ihre Steuerung.

#3: Agilität
Die Halbwertzeit des Wissens sinkt aufgrund der Beschleunigung und Komplexitätssteigerung in der Arbeitswelt. Schnelle Entscheidungsprozesse und kurze Wege sind unabkömmlich. Reagieren Sie schnell auf veränderte Anforderungen und dämpfen Sie die hierarchische Struktur in Ihrem Unternehmen. Durch die Übertragung der anfallenden Aufgaben auf viele steigern Sie die organisatorische Innovationsproduktivität und schlagen obendrein einen Bogen zu Sinn, Selbstentwicklung und Individualität… Fangen Sie an, das Prinzip von New Work zu verstehen?

#4: Flexibilität
Home-Office und Gleitzeit kennen Sie bereits? Ja, das sind alte Hasen im Geschäft. Lassen Sie Ihren Mitarbeitern eine Wahlmöglichkeit, um sie motiviert zu halten. Als weiteres New-Work-Instrumente lege ich Ihnen Jobsharing ans Herz. Beim Jobsharing verwalten mehrere Mitarbeiter ein und dieselbe Stelle. Mit der klassischen Definition von Teilzeit hat das kaum etwas gemeinsam. Im Jobsharing wird eine Stelle nicht gesplittet und von zwei Menschen unabhängig voneinander ausgeführt. Die beiden arbeiten eng zusammen, verantworten die Stelle gemeinsam und teilen Aufgaben flexibel untereinander auf. Kurze Erinnerung: Sozial-leben als Basis für New Work Strategien. Jobsharing liefert Ihnen eine perfekte Möglichkeit.

#5: Neue Bürokonzepte
Nun kommen wir endlich auf Ihre geplante Smoothiebar zurück. Schaffen Sie Begegnungsstätten und kreative Freiräume für Ihre Mitarbeiter und lassen Sie sie gehen…z.B. in die Stadt. Wer legt eigentlich fest, dass Ideen im Büro geschmiedet werden und nicht im Café um die Ecke? Der eine arbeitet im gemütlichen Sitzsack in der Lobby vielleicht effektiver und der andere im separaten Büro am Stehpult. Spinnen Sie! Schaffen Sie Büroräume der Zu-kunft.

Nur Mut!

New Work ist kein Hexenwerk und unterliegt schon gar keinem Regelwerk. Probieren Sie aus und befragen Sie Ihre Mitarbeiter. Lösen Sie sich von starren Strukturen und kantigen Hierarchien. Sinn, Sicherheit, Sozialleben und Selbstentwicklung. Wie Sie diese vier Grundbausteine praktisch gestalten, ist Ihnen überlassen. Sie machen nichts verkehrt, solange Sie auf diese Basis setzen.

Celina Schareck

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