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Marion Lemper-Pychlau

26. Februar 2019

Arbeit und Glück

Es gibt tatsächlich Menschen, die völlig davon überzeugt sind, dass Arbeit und Glück ein Gegensatzpaar bilden. Wer glücklich sein will, darf nicht arbeiten, und wer arbeitet, kann nicht gleichzeitig glücklich sein. So meinen sie. Und ich gebe zu, dass es manchmal nicht ganz einfach ist, sein Glück in der Arbeit zu finden.

Glückshemmende Faktoren

Inzwischen erscheinen regelmäßig Studien, die klar belegen, was uns bei der Arbeit am meisten zu schaffen macht und warum wir uns so schwer damit tun, die Arbeit zu mögen. Sehr häufig sind es die Führungskräfte, die den Menschen die Freude an der Arbeit nehmen. Man wirft ihnen beispielsweise vor, dass sie keinen Blick für ihre Mitarbeiter haben, ihnen für ihre Leistungen zu wenig Anerkennung zollen. Deshalb schrieb Reinhard Sprenger in seinem Buch „Mythos Motivation“:

Nichts demotiviert so gründlich wie die soziale Inkompetenz des unmittelbar Vorgesetzten. 

Aber das ist natürlich bei weitem nicht alles, was den Beschäftigten das Leben schwer macht. Sie vermissen nicht nur Wertschätzung, sondern auch viele andere Dinge: die Loyalität ihres Arbeitgebers, ein gutes Betriebsklima, den Sinn ihrer Arbeit usw. Die vielzitierte Gallup Engagement Studie zeigt deshalb regelmäßig auf, dass nur etwa 15% der Beschäftigten eine hohe emotionale Bindung an ihren Arbeitsplatz und Arbeitgeber haben.

Arbeitsfreude und Motivation – trotz allem

Es besteht überhaupt kein Zweifel daran, dass viele von uns jeden Grund haben, sich über ihre Arbeit zu beschweren. Aber was nutzt das? Wer sich beklagt und all das Unbefriedigende in den Vordergrund rückt, schadet sich selbst damit nur noch mehr. Schlimm genug, dass die Zustände zu wünschen übriglassen. Wir sollten uns nicht noch zusätzlich damit quälen, dass wir uns auf all das Ungute fixieren, das uns bei der Arbeit begegnet.

Denn letzten Endes wollen wir alle das Gleiche: ein erfülltes und glückliches Leben. Konzentrieren wir uns auf unsere Unzufriedenheit, machen wir es nur noch schlimmer. Denn das, womit sich unser Geist beschäftigt, das wird wachsen. Es bekommt immer mehr Raum in unserem Denken und Fühlen. Deswegen ist es so wichtig, dass wir uns nicht auf die Missstände konzentrieren, sondern auf unsere Möglichkeiten, trotz allem glücklich zu sein. Arbeitsfreude ist grundsätzlich möglich, aber sie ergibt sich nicht immer von allein. Wir müssen selbst dafür sorgen, dass die Arbeit wieder Freude macht.

Eine Entscheidung treffen

Es geht nicht darum, dass wir so tun, als sei alles in Ordnung. Meine Empfehlung lautet nicht, sich die Situation am Arbeitsplatz schön zu reden. Ich empfehle vielmehr, sich nicht einseitig auf all das Negative und Unbefriedigende zu konzentrieren. Zumal es nicht in unserer Macht liegt, jedes Ärgernis aus dem Weg zu räumen. Meine Empfehlung lautet vielmehr: Schärfe deinen Blick für das Gute, das da ist. Entscheide dich dafür, dein Glück in deine eigenen Hände zu nehmen und für glückliche Momente bei der Arbeit zu sorgen – obwohl du dich ebensogut über manches beklagen und darüber unglücklich sein könntest. Gib einfach den negativen Faktoren nicht gedankenlos so viel Macht über dich!

Wissen, wie’s geht 

Um sich glücklich fühlen zu können, bedarf es nicht irgendwelcher glücklicher Umstände. Das Glück ist eine Eigenleistung. Aber um diese Leistung erbringen zu können, ist es wichtig, etwas über die Natur des Glücklichseins zu wissen. Mir scheinen hier vor allem zwei Dinge bedeutsam zu sein:

  1. Das Glück hat stets die Qualität des Trotzdem. Wir dürfen mit dem Glücklichsein nicht warten, bis irgendwann alle Dinge in Ordnung gekommen sind. Das wird vermutlich niemals passieren. Glück ist, wenn man sich trotzdem freut.
  2. Das Glück ist stets episodisch. Es gibt kein Dauerglück. Es liegt nicht in unserer Natur, pausenlos glücklich zu sein. Deswegen werden wir auch an einem befriedigenden und glücklichen Arbeitstag immer Momente haben, in denen wir uns nicht glücklich fühlen. Keiner von uns wird es schaffen, von Arbeitsbeginn bis Arbeitsende ununterbrochen in Hochstimmung zu sein.

Die Aufgabe 

Deshalb lautet die Aufgabe für alle, die glücklich arbeiten wollen:

Sieh zu, dass du im Laufe jedes Arbeitstages so viele glückliche Episoden wie möglich schaffst!

Diese Aufgabe ist für jeden von uns lösbar. Wir können unzählige Möglichkeiten entdecken, für einen Augenblick glücklich zu sein – auch wenn es Faktoren bei der Arbeit gibt, die dem Glück entgegenstehen. Wir müssen nur anfangen, danach Ausschau zu halten. Wenn wir den Fokus verändern, wenn wir also nicht länger die negativen Faktoren ins Visier nehmen, sondern nach Glücksmomenten suchen, werden wir jeden Tag mit mehr Freude arbeiten können. Glück ist kein Hokuspokus, sondern eine Frage des Fokus!

Marion Lemper-Pychlau

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