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Constantin Decker

14. Februar 2019

Constantin Decker: Die freie Rede oder auch der Mut zum Glück

Kennen Sie das Gefühl mutig gewesen zu sein? Im Laufe des Lebens ist dies leicht verlernt. Umso schöner ist doch das Gefühl der inneren Glückseligkeit, wenn wir uns für unser Engagement belohnt wissen. Das Glück ist mit den Tüchtigen und so ist es auch bei jeder Rede aufs Neue der Fall: Der Referent steht im Mittelpunkt des Geschehens und hat die Chance sich und seine Anliegen zu präsentieren, seine Botschaft gezielt zu platzieren und einen nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen. Gelingt dies ohne Mut? In der Regel nicht. Dieser Blogeintrag darf nachfolgend als Appell an all jene verstanden werden, die auch in Zukunft zu überzeugen wissen und ihr Publikum vielfältig mit Verve und Kompetenz begeistern wollen.

Was ist Mut für Sie? Individuell betrachtet, lässt sich die Definition auf den Nenner reduzieren, aus seiner eigenen Komfortzone herauszutreten. Mutig sein bedeutet, nach vorn zu treten. Die Hand zu heben und manchmal auch den Zeigefinger dabei empor zu strecken. Mutig sein heißt, aus der Menge herauszustechen. Mutig sein zielt auf Handlungen. Wer rastet, der rostet und wer nicht wagt, der nicht gewinnt. All diese Bonmots sind geistreich wie hilfreich, auch im Bezug auf einen Vortrag.

Zu oft fühlen wir uns gelangweilt. Zu selten fühlen wir uns mitgerissen. Zu lange sind viele Reden. Jede Rede ist anders. Das Publikum ist nie das gleiche. Es gilt Stimmungen wahrzunehmen und mit ihnen zu spielen. Der Anlass einer Rede ist von hoher Bedeutung. Die Botschaft des Referenten ist entscheidend. Das gewisse Etwas, ist die Persönlichkeit des Vortragenden und die Interaktion mit dem Publikum.

Aufgepasst! Eine Rede sollte immer einen Anlass haben. Lückenfüller zu sein, ist nie gelungen. Spontan aufzutreten ist hierbei die Ausnahme der Regel. Wissen Sie vorher Ihre zentrale Botschaft, die Sie mit Ihrer Rede gekonnt platzieren wollen. Egal wie lang die Rede auch sein mag, ob mit medialer Unterstützung, einem Rednerpult oder freistehend, lesen Sie nie ab. Ansonsten kann Ihr Anliegen auch mittels Podcast ersetzt werden. Seien sie Sie selbst und vor allem: Mutig. Gewinnen Sie Ihr Publikum in den ersten Minuten. Gehen Sie auf Ihr Publikum ein, nehmen Sie Reaktionen Ihrer Zuhörer wahr und spielen Sie damit. Ist Ihr Vortrag wissenschaftlicher Natur, so darf es sicherlich nicht an Seriosität fehlen – doch spielen Sie im gebührenden Maße auch mit Emotionen. Ist etwa vom Urknall die Rede, so kann ein Ausflug zu Adam und Eva eine humoristische Pointe sein. Hauptsache, Sie gewinnen das Lächeln Ihres Publikums. Dann verläuft die Rede wie gewünscht: Souverän, spielerisch und absolut eindringlich.

Stechen Sie heraus. Bei einem Kongress gibt es einen Pool von Vortragenden. Ganz gleich, ob Sie als Erster oder bspw. als Letzter an der Reihe sind – seien Sie mutig, sprechen Sie frei. Die freie Rede belebt, sie unterhält und sie lässt die Individualität des Vortragenden am besten zum Vorschein kommen. Die freie Rede hilft Ihnen, die Aufmerksamkeit Ihrer Zuhörer nicht nur anfangs zu gewinnen, sondern auch bis zum Ende zu behalten. Ziel darf es doch sein, dass Ihr Publikum im besten Falle Sie mit stehende Ovationen empfängt, verabschiedet und den Anschein spürbar erweckt, eine Zugabe von Ihrer Präsenz und Ihrer Präsentation zu wünschen! Denken Sie groß. Seien Sie bodenständig, doch springen Sie mit Ihrem Antrieb auch in Höhen, wo der Wettbewerb des Mittelmaßes wegen aussteigt.

Durch die freie Rede gelangen Sie in diese Sphären. Durch die freie Rede überraschen Sie sich auch mitunter selbst. Was gibt es Schöneres, als am Ende einer Rede das Gefühl der Glückseligkeit vom Fuße bis zum Scheitel zu gewinnen, einen Mehrwert gestiftet und sich selbst ein Stück weit mehr verwirklicht zu haben?

Constantin Decker

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