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Celina Schareck

7. Februar 2019

Betriebliches Gesundheitsmanagement reloaded – Bereit für das 21. Jahrhundert?

Wie motivieren Sie junge Berufseinsteiger für das betriebliche Gesundheitsmanagement ? Wie erreichen Sie Generation Y und Z mit Ihren Maßnahmen und welche Kniffe können Sie ganz ohne kost- und zeitspielige Planungen ins Leben rufen?  

1. Generation Y und Z – Wer sind sie und was wollen sie? 

Ständige Vernetzung? Ein Leben im Hier und Jetzt? Lächzend nach Aufmerksamkeit und strotzend vor Selbstbewusstsein? Wie bringe ich es Ihnen schonend bei: Gewöhnen Sie sich daran! Damit meine ich nicht, dass Sie bitte lernen mit den neuen „Problemen“ umzugehen, sondern diese „Südfrüchte“ einmal ganz objektiv betrachten und sogar von ihnen profitieren. 
Generation Y (1980-1993) und Generation Z (1994-2010) vereint vor allem die Nähe zur Technik zu vereinen. Sie sind in einer digitalisierten Welt aufgewachsen und haben gelernt, dass alle Informationen überall und zu jeder Zeit abrufbar sind. Wer nun also mit Wissen kaum noch punkten kann, muss sein Lob und seine Anerkennung woanders her schöpfen. Multitaskingfähigkeit, eine hohe Erwartungshaltung und ungemeine Flexibilität gehen mit dieser Schnelllebigkeit einher. Dabei ist Stehenbleiben und Zusehen kaum eine Lösung. Ypsiloner und Zettler genießen auf ihre eigene Art. „Ich möchte anders sein, wie alle, die anders sind!“ Individualität wird groß geschrieben und daher wird in allem, was widerfährt der Sinn für das eigene Ich hinterfragt. Stellen Sie sich also auf einen Perspektivwechsel ein, wenn Sie mit den Post-Millennials enger zusammenarbeiten. 
Versuchen Sie doch einmal die so verkannte hohe Ablenkbarkeit als Streben nach Abwechslung und Ehrgeiz zu sehen, gar nicht übel. Diese Generationen sind an die sozialen Medien gekettet, leiden jedoch keines Falls darunter. Sie sind damit aufgewachsen und haben – genauso wie auf alle Informationen – zu jeder Zeit und von überall Zugriff auf ihre sozialen Kontakte. Die Freundschaft face-to-face verliert an Präsenz, nicht aber die Wichtigkeit von Freundschaften an sich. 
Wer sonst, wenn nicht diese Generationen könnten Ihren Wunsch nach Veränderung besser befeuern und andere Mitarbeiter mitreißen? 
Also auf zu neuen erfolgreichen BGM Maßnahmen! 

2. BGM im 21. Jahrhundert – Maßnahmen und Wirksamkeit 

Um BGM-Ideen zu spinnen, die Ihren jungen Mitarbeitern gefallen, müssen Sie verstehen, was diese als Arbeitnehmer überhaupt ausmacht und Ihre Maßnahmen an diese Bedürfnisse anpassen, um sie zu erreichen. So viel vorweg: „One size fits all“ war gestern. Was gefordert wird, ist ein flexibles und digitales BGM. 
Nachfolgend liste ich Ihnen einige Ansatzpunkte auf:

  • Ypsiloner und Zettler lassen sich stark von ihren Emotionen leiten, eine gute und persönliche Präsentation der möglichen Maßnahmen im BGM sind also wichtig. Gutes Marketing liefert Ihnen die nötigen Mittel, um ihren Projekten einen sympathischen Charakter zu verleihen und in den Köpfen ihrer Mitarbeiter zu verankern. So geben Sie vor allem Ihren jungen Mitarbeitern das Gefühl, Teil einer tollen Sache zu sein.
  • Selbstbestimmtheit wird bei der Generation Y und Z großgeschrieben. Setzen Sie daher auf Individualität. Bieten Sie doch individuelle Sportkurse an, bei denen Sie über eine Kooperation mit den jeweiligen Sportvereinen Rabatte gewähren oder lassen Sie Ihre Mitarbeiter die Büros individuell ausstatten und legen Sie einen Katalog mit Mobiliar bereit. Nicht jeder möchte gern immer in seinen eigenen vier Wänden im Unternehmen arbeiten. Daher…
  • …bringen Sie Abwechslung in den Arbeitsalltag im Unternehmen. Spaß, Vielfalt und Selbstverwirklichung sowie eine transparente und kollegiale Arbeitsumgebung und eine ebenso professionelle, fördernde und wertschätzende Führung lassen Post-Millennial-Herzen höherschlagen. Ermöglichen Sie beispielsweise flexible Arbeitszeiten. Egal ob Work-Life-Balance (Generation Y) oder Work-LIfe-Separation (Generation Z), so gewährleisten Sie Ihren Mitarbeitern eine individuelle Alltagsgestaltung und schüren Motivation. Auch räumliche Flexibilität wird gern angenommen.  Google geht hier beispielsweise mit gutem Beispiel voran und stellt seinen Mitarbeitern verschiedene Räume für verschiedene Aufgaben zur Verfügung, wie einen Mind-Map-Raum, einen Rechercheraum oder eine Begegnungs-Smoothiebar für externen Input. 
  • Beziehen Sie Ihre Mitarbeiter aktiv mit ein und geben Sie regelmäßig Feedback. Die jungen Berufseinsteiger des 21. Jahrhunderts wollen zwar individuell arbeiten und selbst entscheiden dürfen, doch wünschen trotzdem unmittelbare Rückmeldung. Starten Sie anonyme Umfragen zu verschiedenen Maßnahmen, fragen Sie, was sich Ihre Mitarbeiter wünschen oder gründen Sie Komitees für verschiedene Bereiche, eine Art Feel-Good-Management-Abteilung? 
  • Zu Letzt sei noch auf die technische Affinität Ihrer Frischlinge verwiesen. Wie wäre es mit einem vernetzten Co-Working-Space oder einer Cloud? So können Ihre Ypsiloner und Zettler auch einmal von zu Hause aus auf ihren Arbeitsplatz zugreifen und bei Bedarf vielleicht im Homeoffice arbeiten? Nutzen Sie digitale Kanäle und Mobile Devices. Wie wäre es mit einer Unternehmenseigenen App, welche alle BGM Maßnahmen strukturiert auflistet und die Teilnahme organisiert? 

3. Fazit

Der Weg zum Erfolg muss mit den richtigen Maßnahmen gar nicht lang sein. Am Anfang eines erfolgreichen BGM steht die Motivation Ihres Teams für die Bereitstellung verschiedener Maßnahmen. Starten Sie mit einer allgemeinen Umfrage, ernennen Sie vielleicht einen Feel-Good-Manager und betonen Sie was alles möglich wäre. 
Setzen Sie anschließend auf die Kreativität und Innovationen Ihrer Mitarbeiter und beziehen Sie diese aktiv mit ein. So fördern Sie Team-Spirit und befriedigen gleichzeitig das Bedürfnis nach Austausch und Feedback bei Ihren jüngeren Arbeitnehmern. In wertschätzender Umgebung arbeitet man gern, ist weniger gestresst und Ihnen liegen im weiteren Verlauf weniger Krankmeldungen oder Kündigungen auf dem Tisch. 
Und so wird selbst der freiheitsliebendste Ypsiloner oder Zettler doch noch loyal hinter Ihrer Marke, Ihrem Unternehmen und Ihrem Team stehen.

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Celina Schareck

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