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28. März 2018

Employer Branding! – Andrea Grudda – Mit Stolz am Arbeitsplatz

In den letzten Jahren war das ganz große Thema in vielen Bereichen die Individualisierung der Menschen und der Mitarbeiter. Eine neue Generation die sich über ihr Styling, Kommunikation und der von der Suchen nach Ungewöhnlichem dem Mainstream abwenden …und als Individuum definieren. Profitiert haben davon gerade in der Gastronomie kleine, originelle Konzepte die am Puls der Zeit waren.  Aber was passiert wenn sich alle als Individuum sehen … und das Individuum Mainstream wird?  Genau diese Situation haben wir jetzt.

Unsere jungen Kunden und Mitarbeiter beschäftigen sich gar nicht mehr mit dem Thema Individuum – sie gehen davon aus/wissen das sie es sind.

Also kommt nun die Positionierung.

Und genau das wird das ganz große Thema der nächsten Jahre.  Heutzutage hat jeder Mensch verschiedenen Identitäten, die alle gleich wichtig sind: die Business-Identität, die Freizeit-Identität und die Identität in den Sozialen Netzwerken – und dort  arbeiten wir an einer Idealen Version von uns, unserem Leben, unserem Aussehen und unserem Arbeitsplatz. Der Business-Idendität.

Und damit sind wir beim Thema Employer Branding. Mitarbeiter suchen sich einen Lebensplatz als Arbeitsplatz den sie posten und #hashtaggen können. Also stolz damit kommunizieren können. Kann ein Arbeitsplatz das nicht liefern, wird er uninteressant. Man teilt offensichtliche Ding wie: smarte Dienstkleidung, interessantes Interieur, attraktive und originelle Produkte.  Aber auch, und das gewinnt ungemein an Bedeutung, die ethische Grundhaltung einer Firma. Hat sie die gleichen Werte die mir wichtig sind? Wie ist die Einstellung zur Politik, Rassismus, gleichgeschlechtlichen Liebe und Ehe? Wie zu Toleranz, Flüchtlingen, Integration und Donald Trump? Und es geht weiter: wie wird Energie gewonnen, verbraucht und damit umgegangen….und so vieles mehr!

Was müssen Gastronomen tun, damit sie Employer Branding für die Personalsuche nutzen können?

Wenn man davon ausgeht das es im Jahr 2025 eine Vollbeschäftigung in Deutschlang gibt – und in einigen Regionen ist das schon Realität – wird der Wettkampf um  intelligente, engagierte Arbeitnehmer noch härter. Wenn diese  an Orten Arbeiten möchten an denen ihre Werte geteilt werden, muss man sich als Arbeitgeber rechtzeitig um die richtige Kommunikation kümmern, damit man von den zukünftigen  Angestellten gefunden wird. Also ist ein starkes, professionelles auftreten in den Sozialen Netzwerken unvermeidlich. Ja man könnte sagen, das ist sogar der Schlüssel zu allem/den Mitarbeitern. Aber gerade in der Gastronomie wird dieser Teil oft vernachlässigt oder halbherzig, schlecht und lieblos betrieben. (Johannes King auf Sylt und die Bäckerei Terbuyken in Düsseldorf ( beides Kunden von mir) sind gut Beispiele dafür, wie so etwas gut funktioniert. Sie finden immer mehr Mitarbeiter über die Netzwerke oder werden bewusst angeschrieben von Menschen, die auf der Suche nach einer neuen Aufgabe sind und die sich mit diesen Unternehmen identifizieren können)  Als Masstab für Erfolg wird in den nächsten Jahren der # werden. Hat niemand Lust dein Angebot, deinen Arbeitsplatz und deine Mitarbeiter zu posten, dann bist du auch nicht relevant!

Wie begeistert man junge zukünftige Mitarbeiter – Millennials – in Küche, Service und Co. für (s)eine Gastronomie?)  

Aber der Arbeitsplatz der meinen Werten entspricht, der originell ist damit ich ihn posten möchte, wird alleine nicht reichen.  Das zweite große Thema der nächsten Jahre wir die Anerkennung werden. Wir müssen es anerkennen und wertschätzen das sich der Mitarbeiter für mich/uns entscheiden hat.  Denn er kann überall hin. Wer will, hat sofort einen neuen Job, stolpert die Karriereleiter fast hoch. Etwas das ich in meinem Alltag in den Unternehmen immer wieder sehe. Das ist eine völlig verdrehte Welt – den die letzten Jahre war es genau anders herum. Der Mitarbeiter musst dankbar für seinen Arbeitsplatz und dem guten Umgang sein. So wie wir immer mehr den Kunden die Anerkennung zeigen müssen, das wir es wertschätzen, das er sich für uns entschieden hat (denn er kann sein Geld überall ausgeben) – so müssen wir dem Mitarbeiter dafür Wertschätzen das er sich für und entschieden hat. Das erwarten junge Mitarbeiter.

Was muss ich als Gastronom i.S.d. ein Employer Branding leisten, damit Mitarbeiter auch dauerhaft bei mir bleiben? Gerne mit Tipp fürs daily business …) 

Aber gerade in der Gastronomie ist Wertschätzung und Anerkennung viel zu kurz gekommen. Der schlampige Umgang mit angemessener Bezahlung, Verständnis dafür haben, das  ein Familienleben nicht funktioniert wenn Arbeitszeiten auf Dauer Familien&Freundschaft Inkompatibel sind. Gastronomie ist ein großartiges Arbeitsfeld …denn man hat mit Menschen zu tun – und Menschen lieben Menschen! Man kann auf vielen Ebenen Kreativ sein und bekommt bei gute Leistung schnelles Feedback vom Kunden.  Aber man muss auch dafür sorgen, das der Mitarbeiter die Chance auf ein gesundes Privatleben hat.  Was nicht heisst das es nur noch Wunschkonzert gibt. Aber ich erlebe leider zu oft im Alltag das (teilweise auch aus Not) der Bogen überspannt wird.

Du kennst ja auch andere Branchen gut – gibt es dort Beispiele für innovative Employer Branding Aktionen? Welche Lerneffekte gibt es von außen generell, die sich in der Gastro in Bezug auf dieses Thema nutzen lassen?

Ein Konzern von dem man wiedermal viel lernen kann ist Apple. Sie nenne ihre Mitarbeiter Genius – Genies. Wie toll ist das denn? Wie selbstbewusst und wertschätzende! Sie investieren sehr viel in Training – nur mit den Besten! Klatschen gegenseitig sich ab und feiern sich. Während ich in meinem Alltag oft höre: das sind nur Aushilfen. Nur? Aushilfen?  Das sind die Menschen die mit den Alltag retten … aber sie sind nichts wert. Das muss sich schnell ändern.  Es muss nicht nur ein neuer Umgang gefunden werden sonder an vielen Stellen sogar eine neue Sprache und neue Begriffe.   Wir haben immer mehr Studenten in Deutschland die während ihres Studiums jobben – das ist ein sehr großer Pool. Aber sie werden nur an Orten Arbeiten auf denen sie Stolz sind – die sie stolz posten können und den # setzen: #ilovewhatido #proudofmyjob

Weitere Informationen zum Thema Employer Branding erhalten Sie hier: https://www.excellente-unternehmer.de/redner/andrea-grudda.html

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