„Daten sind Gold wert“
Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sprechen davon, dass die Digitalisierung und die Industrie 4.0 die treibende Kraft für den Erhalt unseres Wohlstands seien. Auf einmal wird alles 4.0: Wirtschaft 4.0, Arbeit 4.0, Gesellschaft 4.0, Wasser 4.0 – ohne dass die meisten von uns die Abgrenzung zu 1.0, 2.0 oder 3.0 überhaupt erklären könnten. Die digitale Transformation ist eines der Schlagworte unserer Zeit geworden. Getrieben von der Aufbruchstimmung und dem wirtschaftlichen Erfolg der Unternehmen des Silicon Valleys verändern sich unsere Wirtschaft und unser Leben in rasanter Geschwindigkeit. Innovative Technologien und smarte Produkte ermöglichen vollkommen neue Geschäftsmodelle und lassen Start-Ups, die binnen kürzester Zeit den Kapitalwert von über 100 Jahre alten Unternehmen erreichen, wie Pilze aus dem trockenen Boden des Valleys hervorschießen. Dabei beruhen deren Geschäftsmodelle auf dem, was der Mensch seit jeher neben Wasser zum Leben am dringendsten benötigt – Daten. Nur eben nicht auf den Daten, die Organisationen heutzutage bereits erheben um erfolgreich zu sein, sondern auf „Big Data“, riesigen Mengen an Echtzeitdaten und deren „künstlich-intelligenter“ Auswertung und Nutzung.
Nun ist seit jeher bekannt, dass derjenige, der mehr Daten zeitnah erheben und auswerten kann, einen großen Vorteil genießt. Bereits die alten Germanen wussten, dass sie jede Schlacht gewinnen konnten, wenn sie über mehr (Echtzeit-)Daten vom Gegner verfügten. Somit waren Daten und Informationen bereits in der Stammesgesellschaft Gold wert. In den neuen Systemstrukturen einer ökonomisch-ökologisch orientierten Gesellschaft spielen daher die neuen Geschäftsmodelle einer datengetriebenen Plattform-Ökonomie die zentrale Rolle. So wissen Amazon, Apple, Google und Facebook genau, wie sie aus den Unmengen an Daten, die wir ihnen unbedarft sekündlich liefern, wirtschaftlich weltweit erfolgreiche Firmen aufbauen. Für diese Unternehmen sind Daten wie Wasser, bei dem es darum geht, dieses zu sammeln, zu bereinigen und im Sinne der Menschheit nutzbringend zur Verbesserung der Lebensqualität bereitzustellen. Wasser und Daten – beides benötigt der Mensch zum Überleben. Sie stellen essentielle Grundbedürfnisse des Lebens dar. Beides gilt es zu schützen, aber auch zu nutzen.
Und hierin besteht nun die eigentliche Herausforderung, welche uns heutzutage durch die Digitalisierung begegnet: das Umschalten im Kopf und das damit einhergehende Erkennen der neuen Nutzungspotenziale. Die digitale Transformation verlangt zunächst eine mentale Neuausrichtung. Innovatives und kreatives Denken werden zu den ökonomischen Wettbewerbsgrößen in einer Welt, in der Robotik und künstliche Intelligenz zunehmend standardisierte Aufgaben übernehmen. Die neue Führungsaufgabe, das sogenannte Leadership, besteht folglich darin, die heutigen Mitarbeiter für diese neue Art des Denkens zu befähigen, so dass sie die Potenziale sinnvoll erkennen und nutzen können. Nutzerzentriertes Denken als neue strategische Ausrichtung ist ein Change-Prozess, der Wandel im Kopf benötigt, um sich zu entfalten. Denn im Zeitalter der Digitalisierung geht es nicht um die Technologie, sondern um den Nutzen der Technologie für den Menschen!
Und denken Sie immer daran: Daten sind das digitale Wasser.
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