(c) Mag. Gabriel Schandl, CSP, CMC
Was macht die Gurke in der Dose?
Eine einzelne Spree-Gurke in der an einen Energy-Drink erinnernden Alu-Dose. Das neue iPhone, wunderschön verpackt. Ein Mineralwasser der Marke „Solan de Cabras“ in einer blauen, edlen und eckigen Flasche. Eine Kaffee-Duft-Kerze von Nespresso. Ein Tisch des Vollholz-Möbel-Herstellers Team 7, der schon beim Auspacken für ein sinnliches Erlebnis sorgt. Diese Liste könnte lange weitergeführt werden. Sie hat zu tun mit Produkten, die begeistern. Einfach, weil sich jemand etwas gedacht hat beim Design, bei der Herstellung. „Etwas“? Das dürfte untertrieben sein. Viele kreative Köpfe sind am Prozess des Designs, der Entwicklung beteiligt, viele gute Ideen werden verworfen, weil es noch bessere gibt und das ist gut so.
Grundvoraussetzung für Begeisterung
Jedes Produkt ist idealerweise einfach zu bedienen, hochwertig in der Verarbeitung und – jetzt kommt das Sahnehäubchen – macht Spaß bei der Bedienung, vielleicht sogar schon beim Auspacken. Wieviele Produkte gibt es, die uns nerven, weil sie nicht ordentlich funktionieren? Diese bringen wir dann wieder zurück, müssen vorher noch den Kassenbeleg oder die Rechnung finden und einer mehr oder weniger freundlichen Damen oder einem Herren erklären, warum wir nichts dafür können, dass „es“ nicht funktioniert. Und dann kaufen wir uns das teurere, weil bessere Modell. Für Leistungsglück braucht es besondere Produkte und Dienstleistungen, die von besonderen Mitarbeitern besonders präsentiert werden.
Der angebissene Apfel macht es vor
Natürlich soll und darf Leistung etwas kosten. Und es darf den Unternehmen etwas davon übrig bleiben, sonst könnten sie ihrem Auftrag nächstes Jahr und übernächstes Jahr nicht mehr nachkommen. Es muss ja nicht gleich in Milliardenhöhe sein, wie der Quartalsgewinn bei Apple es zeigt. Apropos Apple: Es scheint, als dürfte hier jemand etwas richtig gemacht zu haben. Die Geräte an sich sind technisch vom Mitbewerb schon feinstens „abgekupfert“ und sogar noch verbessert worden. Aber die Apple Geräte funktionieren einfach. Und sie sind schön. Das war der Antrieb und die Vision des Apple Gründers und leider zu früh verstorbenen CEOs Steve Jobs. Oft genug ließ er Entwürfe wieder zurückgehen, weil sie ihm nicht gut genug waren. Das war auch für die Mitarbeiter sicher nicht einfach. Aber das Ergebnis überzeugt. Aus diesem Grund gibt es auch eine eingeschworene Apple Fan-Gemeinde, zu der man in dem Moment gehört, in dem man eines dieser Produkte erwirbt. Achtung, womöglich hoch ansteckend, dieser Apple Virus! Das Prinzip Spitzenleistung wird hier vorgelebt.
Die Kette des Erfolgs
Es beginnt alles mit einem Spitzen-Produkt, einer Idee. Die Verbreitung, das Image, der Kult entsteht durch gewiefte PR- und Marketing-Abteilungen aber auch durch die Kunden, die für den Erfolg des Unternehmens sorgen, wenn sie den Nutzen für sich erkennen. So werden sie zu wirkungsvollen Markenbotschaftern, deren Mundpropaganda jede Postaussendung und jeden Hochglanz-Katalog alt aussehen lassen. Ab diesem Zeitpunkt kommen die Mitarbeiter ins Spiel: Wie wird der Verkaufsprozess erlebt? Wie wird mit Beschwerden und Reklamationen umgegangen? Ist an der Hotline jemand erreichbar und wie geht er mit mir als Kunde um? Vera Birkenbihl, die „Mutter“ aller Trainer formulierte es einmal treffend: „Jeder Kundenkontakt ist ein Moment der Wahrheit.“ Wie werden diese Moment ge- und erlebt? Unterm Strich muss unser Ziel sein: Die Kunden zu Fans zu machen. Mit Spitzen-Produkten, Spitzen-Führungskräften und Spitzen-Mitarbeitern. Dann spielt auch der Preis nicht die Rolle, in die wir ihn alle durch alle möglichen und unmöglichen Rabatt-Aktionen gebracht haben. Denn es geht weniger um den Preis, als viel mehr um den Wert, den wir bekommen. Ansonsten würden wir keine 800,-, 900,- oder sogar 1.100,-EUR für ein neues iPhone augeben. Oder 200,- EUR für einen Vollholzsessel. Viel Erfolg bei Ihren künftigen Kundenkontakten und noch mehr Erfolg auf Ihrem Weg ins Erfolgreich, gemeinsam mit Ihren Mitarbeitern! Denn immer öfter sehe und arbeite ich mit Teams, bei denen dieses Wort für „Together Everyone Achieves More“ steht, anstatt für „Toll Ein Anderer Machts“. Und letztgenannter Ansatz ist in Zeiten voller Digitalisierung und Transparenz umso wichtiger.
Zum Autor:
Gabriel Schandl ist Leistungsforscher, Keynote Speaker, Wirtschaftstrainer und Coach. Als Buchautor will Gabriel Schandl seinen persönlichen Beitrag dazu leisten, die Menschen ihrem individuellen Leistungsglück näher zu bringen. Der Motivationscoach der neuen Generation ist Constantinus Preisträger und lehrt an der Fachhochschule Puch-Urstein bei Salzburg Social Skills. Von ihm stammt der Begriff und das Konzept des Leistungsglücks, welches er in seinen Vorträgen eindrucksvoll darstellt. Seit über 20 Jahren arbeitet der Top100Speaker Gabriel Schandl mit Unternehmen, Teams und Führungskräften an der Optimierung ihrer Performance.