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Erwin Schottler

4. Januar 2018

Der Wald ist das größte Fitnessstudio der Welt!

Bin ich im Wald hier?, mag sich manch Topmanager denken. Doch bald schon bricht selbst die härteste Schale auf, denn die „Walkshops“ des IBWF-zertifizierten Coachs Erwin Schottler bewegen – so einfach wie natürlich.

Nicht allen Menschen sieht man auf den ersten Blick an, welchen Beruf sie ausüben. Bei Erwin Schottler geht das sicher den meisten so. Weißer Rauschebart, sonnengegerbte Haut, fröhliches Lachen – das soll ein Coach für Führungskräfte sein? Eigentlich wirkt er, wie man sich ein mystisches Waldwesen vorstellt, oder wenigstens einen Förster aus einem vergilbten Märchenbuch. Tatsächlich liegen solche Vermutungen gar nicht weit daneben, denn Erwin Schottlers Methode ist die Natur. Der Mann ist im bestmöglichen Sinne einfach. Und das bewegt immer mehr Menschen „Der Wald“, sagt der Urpfälzer aus Donnersberg, der aus seinem Dialekt eine Tugend macht, „ist das größte Fitnessstudio der Welt!“

Hierher, mitten in die Natur, bringt er seine Kunden – Spitzenmanager, Politiker, Unternehmer. Sie wandern, in Gruppen oder einzeln, reden, spüren, erleben. „Walkshops“ nennt Schottler das und hat dabei immer einen Plan, doch der fügt sich ganz von selbst in die Erlebnisse im Grünen ein, natürlich eben. Das fühlt sich einfach an. So einfach, dass es seinen Kunden fast schon zu einfach ist. Doch die Wirkung kann keiner von ihnen leugnen, Schottlers Leitsatz wird erlebbar: „Wertschätzung schafft Wertschöpfung.“ Und mal ganz ehrlich: Wer von uns kann schon sagen, dass er in seinem Leben regelmäßig der Schöpfung wertschätzend gegenübertritt? Da geschieht etwas im Menschen, von ganz alleine. So entwickelte er seine ganz eigene Methode, die vermutlich so einzigartig ist wie der Typ Erwin Schottler: „Ich sehe das so: Ist der Mensch in Form – körperlich wie seelisch – ist auch das Unternehmen in Form. Unternehmen, die ich begleite, wollen werteorientiert handeln und sind gerade deswegen umso erfolgreicher.“

Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass Schottler praktisch keine Technologie einsetzt. Komplett entdigitalisiert kommen Worte, Gedanken, Werte respektvoll auf den Weg, so Schottlers Credo. Dabei hätten schon die hartgesottensten Unternehmenslenker ihren Panzer abgelegt, erzählt Schottler fröhlich lachend. Als die Führungsebene eines DAX-Unternehmens bei ihm war, bekam jeder einen Rucksack, und die Gruppe lief mehrere Stunden bis zu einer Lichtung. Dort hieß Schottler sie die Rucksäcke auspacken: Der eine hatte Brot, der andere Wurst, ein dritter Wein dabei. Gemeinsam, in Stille, sahen sie der untergehenden Sonne zu. Und manch einem rannen dabei Tränen über die Wangen. Doch es würde Erwin Schottler nicht gerecht, seine Arbeit auf das Naturerlebnis zu reduzieren. Tatsächlich ist der Donnersberger  ausgezeichnet vernetzt, sucht systematisch den Austausch mit Experten für ihn relevanter Disziplinen
aus Sport, Psychologie, Führung. Dazu ist er extrem belesen, Bücher markiert er mit unzähligen bunten Klebezetteln.

Wertschätzung schafft Wertschöpfung

Das war nicht immer so. Schottler hatte ursprünglich eine Lehre im Handwerk gemacht, ging dann zur Polizei, schaffte es ins SEK, wurde Personenschützer für die rheinland-pfälzische Landesregierung. Danach unterstützte er seine Frau in ihrem Hotel im Pfälzer Wald. So lernte er Coaches kennen, die dorthin einluden, und begann, sich für
deren Themen zu interessieren. Immer mehr Menschen merken, das Schottler viel zu sagen hat. Gerade weil er seine Botschaft in so einfache Worte fasst, bewegt sie. Und genau das ist ja seine Aufgabe.

[Artikel erschienen im “Der Mittelstand. BVMW”]

Erwin Schottler

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