Mit intelligentem Energiemanagement dem Burnout ein Schnippchen schlagen
Uns allen steht nur ein gewisses Maß an Energie zu Verfügung. Erschöpfen wir unsere körperlichen und geistigen Ressourcen, bleibt unsere Gesundheit und Begeisterung auf der Strecke. Nur wer langfristig die Waage zwischen Anspannung und Entspannung hält, erhält seine Lebensfreude und vermeidet Burnout.
Voraussetzung für hohe Leistungsfähigkeit und langfristige Gesundheit ist ein intelligentes Energiemanagement. Hier können wir von den Strategien der Spitzensportler und Shaolin-Mönchen lernen.
Was bedeutet nun konkret „Intelligentes Energiemanagement“?
Eines der wichtigsten Trainingsprinzipien im Leistungssport ist das Prinzip des wirksamen Belastungsreizes. Ein Sportler braucht wirksame Belastungsreize, um sich zu verbessern. Bei unterschwelligen Trainingsreizen kommt es zu keinen Leistungsverbesserungen und die Leistung stagniert. Setzt der Sportler zu hohe Reize, kann es zu Verletzungen und langfristig zu einem Übertrainingszustand führen.
Als Übertraining bezeichnet man eine chronische Überlastungsreaktion, bedingt durch ständig zu hohe Trainingsintensitäten, zu hohe Trainingsvolumen und/oder unzureichende Regenerationszeiten zwischen den Trainingseinheiten. Die
Symptome eines Übertrainingszustandes sind
ähnlich einer berufsbedingten Überlastung.
Will der Sportler seine Leistungsfähigkeit verbessern, darf der Trainingsreiz weder zu hoch noch zu niedrig sein, damit es im Organismus zu den gewünschten Anpassungsprozessen kommt. Eine wichtige Voraussetzung für Leistungssteigerung ist also eine gezielte Trainingssteuerung.
Damit auch Sie sich weiterentwickeln und persönlich wachsen können, ist es notwendig, dass Sie in Ihrem Leben die richtigen Reize setzen. Voraussetzung für Wachstum ist, dass Sie Ihre Komfortzone verlassen. Wenn Sie sich niemals fordern, werden Sie sich auch nicht weiterentwickeln. Genauso wird der Sportler nicht seine Leistungsfähigkeit verbessern, wenn er im Training nicht an seine Schmerzgrenze geht. Keine Sorge, Sie brennen nicht gleich aus, wenn Sie zwischenzeitlich an Ihre Belastungsgrenzen gehen. Fast in allen Berufsbranchen gibt es immer wieder Phasen mit hohen Belastungen.
Was kann ich für mein Wohlbefinden tun?
Entscheidend für Ihr Wohlbefinden ist nur, dass Sie nach diesen Phasen hoher Belastungen bewusst Phasen der Regeneration einplanen.
Wie auch beim Sportler unterschwellige und überschwellige Trainingsreize zur Stagnation bzw. zum Übertraining führen können, wirken sich lang anhaltende Überlastung und auch Unterforderung im Alltag negativ auf Ihre Leistungsfähigkeit und Gesundheit aus. Wenn Sie in Ihrem Job Tätigkeiten ausführen, die Sie auf Dauer überlasten, sinkt in absehbarer Zeit Ihre Produktivität. Ständig hohe Anspannung zehrt an Ihren Energiereserven, und es stellen sich die klassischen Überlastungssymptome ein. Sie brennen aus, und es kommt unweigerlich zum Burnout.
Dasselbe gilt, wenn Sie über einen längeren Zeitraum zu geringen Belastungen ausgesetzt sind. Sie brennen durch lang andauernde Unterforderung oder zu lange Erholung ohne Stress zwar nicht aus, dafür sind Sie „ausgelangweilt“. Durch eine kontinuierliche Unterforderung sinkt Ihre Motivation, Sie langweilen sich, sind mitunter apathisch oder machen nur mehr Dienst nach Vorschrift. Sie haben ständig das Gefühl, mehr leisten zu können, als gefordert wird.
Zu Unterforderung kommt es, wenn Ihre beruflichen Anforderungen geringer sind als Ihre Fähigkeiten. Langanhaltende Unterforderung kann zu einem „Boreout“ führen.
Das richtige Maß an Arbeit festlegen.
Ein Sportler muss die richtigen Trainingsreize setzten, genauso müssen Sie das richtige Maß an Arbeit finden. Vitalität, Begeisterung und Bestleistungen sind auf Dauer nur dann möglich, wenn Sie Ihre Ziele, Aufgaben und Tätigkeiten herausfordern und sich auf längere Sicht gesehen nicht über- oder unterfordern.
Ihr Ziel sollte daher immer sein, Ihr Leben und Ihre Arbeit so zu gestalten, dass Sie sich langfristig in der Eustress-Zone (grüne Zone in der Grafik) befinden, das heißt in jener Zone, in der die Stressfaktoren auftreten, die den Organismus positiv beeinflussen.
Energiemanagement bedeutet auch, das Wechselspiet von Be- und Entlastungen im Gleichgewicht zu halten.
Natürlich ist es unrealistisch zu glauben, dass man es sich in Eustress-Zone gemütlich machen kann. Das Leben besteht nun mal aus einem ständigen Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung, einem Wechselspiel zwischen hohen und niedrigen Belastungen. Doch wichtig ist, sich nach Phasen hoher Belastungen Zeiten der Ruhe zu gönnen. So entwickeln Sie Leistungsfähigkeit und erkranken nicht. Auch wenn Sie mit großer Freude und Begeisterung Ihrer Arbeit nachgehen, verbrauchen Sie dennoch Energie, die Sie Ihrem Organismus wieder zuführen müssen, um in Balance zu bleiben.
Das heißt nicht nur, dass Sie von außen über die richtige Ernährung Ihrem Körper Energie zuführen, sondern dass Sie auch mit regelmäßigen Entspannungsphasen und Pausen Ihre körperlichen und geistigen Akkus wieder aufladen. Der systematische Wechsel von Belastung und Entlastung bildet den Kern einer jeden Trainingsmethode.
Dessen sind sich Top-Athleten und Shaolin-Mönche bewusst, denn sie leben das
perfekte Energiemanagement. Denn sie achten auf
das Gleichgewicht zwischen Energieverbrauch
(Stress) und Energieproduktion (Regeneration). Diese Ausgewogenheit ist auch in Alltag
und Business wichtig.
Das Fazit:
Ein intelligentes Energiemanagement im Berufsalltag setzt voraus, dass Sie Ihre persönlichen Belastungsfaktoren kennen, Ihre individuellen Symptome von Unterforderung und Überlastung wahrnehmen und vor allem achtsam mit Ihrer Energie umgehen. Dann sind Sie jederzeit in der Lage, gezielte Maßnahmen zu ergreifen, um drohende Leistungseinbrüche zu verhindern und Ihre Begeisterung, Leistungsfähigkeit und Gesundheit zu erhalten.