Sternekoch Christian Henze räumt in Riesa mit Diätlügen auf und verrät seine persönlichen Glücksrezepte.
Christian Henze wollte schon immer auf die Bühne. Allerdings träumte der AC/ DC-Fan damals von einer Karriere als Rockstar. Jetzt feiert Christian Henze mit seinen brandheißen Kochshows große Erfolge auf der Bühne. Seine 24 Kochbücher sind Bestseller, sein 25. erscheint Mitte Februar, und seine wöchentliche Kochsendung im MDR Fernsehen ist längst Kult. Zum Frauentag gastiert der sympathische 48-Jährige in Riesa. Hier wird der temperamentvolle Entertainer unter anderem so manches Essverbot in die Pfanne hauen.
Ein Interview mit Christian Henze:
Herr Christian Henze, verwandeln Sie die Stadthalle Stern am 8. März in eine riesige Küche, in der es heiß her gehen wird?
Auf jeden Fall wird es spektakulär auf der Bühne – mit viel Licht, Sound, Nebel und Feuer. Mit ganz viel Wow-Effekten. Immerhin präsentiere ich in den zwei Stunden acht außergewöhnliche Rezepte.
Sie wollen in der Show auch mit den Diätlügen knallhart aufräumen – heißt es.
Genau, denn von all den Schlankheitsrezepten und dem Diätwahn halte ich absolut gar nichts. Vielmehr möchte ich etwas Aufklärungsarbeit leisten. Ich finde, wir lassen uns von den Medien extremst blenden. Es gibt ganz viel Halbwissen und jede Menge Ernährungslügen. Und ich werde an diesem Abend ein paar Sachen klarstellen.
Zum Beispiel?
Dass das Schweinefleisch nicht der Übeltäter der Nation ist. Einmal eine Tiefkühlpizza zu essen vollkommen in Ordnung ist. Und dass auch die Sahne kein Gift, sondern unfassbar lecker und gesund ist. Wir sollten viel relaxter herangehen und uns nicht verrückt machen lassen von Laktoseintoleranz und Co.
Werden Sie auch das Publikum mit einbeziehen?
Aber klar doch! Ich bitte einige Leute hoch auf die Bühne, werde mit ihnen kochen und lasse sie kosten. Aber vor allem werden wir viel, viel Spaß haben.
Kennen Sie eigentlich Riesa?
Ich war schon einmal zu Gast in der Stadt, allerdings dienstlich mit dem MDR-Fernsehen. Da habe ich mich leider nicht umschauen können. Umso mehr freue ich mich auf das Wiedersehen, auf interessante Gespräche über den Tellerrand hinaus. Denn ich werde mittags anreisen, sodass ich den Nachmittag unbedingt für einen Stadtbummel nutzen kann. Bei diesen Stippvisiten passieren oft lustige Dinge. Oder ich esse etwas Besonderes. Oft entwickeln sich interessante Gespräche mit Passanten. Vieles davon baue ich dann aktuell noch in die Show ein. Und: In Riesa wird das Thema Nudeln natürlich auch eine Rolle spielen.
Wie sieht es aus mit Tipps für Kochmuffel oder die richtige Topf- und Gewürzwahl?
Solche Tipps gebe ich immer ganz spielerisch und nebenbei. Es sind Tipps, die das kulinarische Leben zu Hause etwas leichter machen. Keine Verbote, kein erhobener Zeigefinger, sondern Lösungen.
Mittlerweile präsentiert ja fast jeder Fernsehkanal Kochshows. Haben Sie keine Angst, dass die Zuschauer diese Küchenschlachten bald satt haben?
Die Themen rund ums Kochen, Essen, die Gesundheit und eben auch die Portion Glück, die dahinter steht, werden in den kommenden Jahren nicht weniger, sondern eher mehr, noch vielfältiger. Die Menschheit wird sich mit dem Thema Ernährung mehr auseinandersetzen müssen – was die Nachhaltigkeit, die Ökologie betrifft. Dass wir alle Menschen auf der Welt satt bekommen. Es werden immer wieder neue Trends kommen, die hochinteressant sind. Schließlich möchten wir gesund, glücklich und lange leben. Und da spielt das Essen eine ganz entscheidende Rolle.
Folgen Sie jedem Trend?
Ich persönlich versuche, keinem Trend zu folgen, sondern den Trend selber zu leben.
Wie ist das zu verstehen?
Mein Trend ist, auf die Kombination klarer Menschenverstand und Bauchgefühl zu hören. Damit lag ich bisher immer richtig.
Wie viele Rezepte haben Sie schon „erfunden“?
Nun, ich habe eine Rezeptdatei. Und da bin ich jetzt bei knapp 3 000, die von mir sind.
Woher kommen die Ideen dafür?
Beim Autofahren, im Flugzeug, wenn ich Muse habe, einfach nur einmal dasitze, die Augen schließen kann. Da geht einem so vieles durch den Kopf. Ich mache mir dann schnell Notizen auf Servietten, Zeitungsrändern … Diese sammle ich im Büro, und immer, wenn es gilt, Neues zu kreieren, krame ich die Notizen hervor. So entstehen meist sehr gute Sachen.
Wer probiert Ihre neu geschaffenen Köstlichkeiten?
Ganz vorn an stehen die Familie und meine Mitarbeiter.
Haben Sie auch schon einmal etwas anbrennen lassen?
Klar doch, aber nur beim Essenkochen. (Lacht). Das ist mir sogar schon in den Livesendungen im Fernsehen passiert. Aber ich finde es überhaupt nicht schlimm, eher sympathisch sogar.
Gehen Sie selbst gern in Restaurants und lassen sich kulinarisch verwöhnen?
Natürlich. Und ich bin auch ein ganz unkomplizierter Gast. Ich bin jemand, der nie nörgelt und schimpft. Alles, was es auf diesem Planeten zu essen gibt, probiere ich gern.
Und was ist Ihr Lieblingsgericht?
Die Weihnachtsgans. Mit Klößen und Rotkohl und dazu einen schönen Rotwein.
Haben Sie abschließend noch einen Ernährungstipp für die Grippezeit?
An die angeblich helfende kräftige Hühnersuppe glaube ich nicht. Abgesehen von einer gesunden und abwechslungsreichen Ernährung sollte man in dieser Zeit zu mehr Zitrusfrüchten greifen. Wegen des Vitamin-C-Gehaltes.
Mehr Informationen zu Christian Henze erhalten Sie hier: http://www.excellente-unternehmer.de/redner/christian-henze.html