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16. Januar 2017

Achtsamkeit als neuer Ansatz für Organisationen

From Business to Being – Achtsamkeit als neuer Ansatz für Organisationen

Achtsamkeit ist „in“. In Zeitschriften und Onlineportalen häufen sich die Artikel zum Thema „Achtsamkeit“ als Heilmittel zur Stressbewältigung für jeden und besonders auch als Hilfe für gestresste Manager und Mitarbeiter in Organisationen. Es ist nicht verwunderlich, dass achtsames Innehalten und Zentrierung gesucht werden, denn die Arbeitslast, das Tempo und die Anforderungen an Flexibilität nehmen in vielen Organisationen von Jahr zu Jahr zu. Smartphones sorgen dafür, dass die Verantwortungsträger in Organisationen im Prinzip ständig erreichbar sind und sich oft auch verpflichtet fühlen, erreichbar zu sein. Wenn das Email-Postfach überquillt und der Terminkalender kaum mehr Lücken aufweist, dann kommt die Fähigkeit, Informationen zu verarbeiten an ihre Grenzen und viele suchen im Multitasking ihr Heil. Telefonieren und gleichzeitig E-Mails zu checken sowie andere Versuche, mehrere Tätigkeiten gleichzeitig zu tun, gehen aber nicht lange gut. Das Gehirn und die Psyche des Menschen werden dadurch verwirrt und mit der Zeit entwickelt sich chronischer Stress, der gerade begeisterte MitarbeiterInnen zum Burnout führen kann.

Anfang Februar kommt passend zu diesen Entwicklungen „From Business to Being“ in die Kinos, ein Dokumentarfilm von Hanna Henigin und Julian Wildgruber. In dem Film berichten drei Manager in einer schonungslosen Offenheit über den Druck in ihren Organisationen und über ihre Erfahrungen mit Stress und Burnout. Sie beschreiben aber auch, wie sie existenzielle Krisen überwinden konnten und von einer stressgetriebenen Business-Haltung zum Arbeiten in Verbindung mit dem Sein gefunden haben. „Der Film geht unter die Haut!“ war die spontane Äußerung eines Besuchers bei der Premiere beim internationalen Dokumentarfilmfestival DOKfest in München 2015. Dort wurde der Film unter die Publikumslieblinge gewählt.

„Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch“ dichtete Hölderlin in seiner Hymne Patmos. Die weltweite Ausbreitung der Achtsamkeitsmeditation könnte „das Rettende“ sein im Umgang mit dem ständig wachsenden Stress. Der Zukunftsforscher Matthias Horx bezeichnet in seinem „Zukunftsreport 2016“ Achtsamkeit als Megatrend, der in den nächsten Jahren kulturprägend wirksam sein wird. Im Film „From Business to Being“ kommt Jon Kabat-Zinn zu Wort, der seit über 30 Jahren durch die Entwicklung und wissenschaftliche Erforschung der „Stressbewältigung durch Achtsamkeit“ am meisten dazu beigetragen hat, dass Achtsamkeit in der westlichen Kultur so populär geworden ist. Er zeigt in dem Film, wie sich nicht nur die Gesundheit, sondern auch Effektivität in der Arbeit verbessern, wenn man übt, konzentriert von Moment zu Moment gegenwärtig zu sein. Die Neuropsychologin Tanja Singer berichtet von ihren Forschungen zur Wirkung von Mitgefühlstraining und sie zeigt, wie sich die Kultur in Organisationen verändern kann, wenn Führungskräfte und MitarbeiterInnen beginnen, ihr eigenes Bewusstsein zu trainieren. Götz W. Werner, der mehrfach ausgezeichnete Entrepreneur und Gründer von dm-drogerie markt sowie Erich Harsch, sein Nachfolger in der Geschäftsführung des Unternehmens beschreiben die Bedeutung der Bewusstheit für eine innovative Unternehmenskultur. Für die Zuschauer wird durch diese und durch weitere Beispiele erlebbar, wie der Weg „From Business to Being“ konkret gegangen werden kann.

Die beschriebenen Entwicklungen sind neu. Vieles ist noch zu erforschen und auszuarbeiten. In nachfolgenden Blog-Beiträgen will ich dazu einzelne Aspekte besprechen.

Informationen zum Film und zu speziellen Kinoterminen mit den Regisseuren Hanna Henigin  und Julian Wildgruber sowie einigen Protagonisten des Films: www.business2being.com.

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