Achtsamkeit – Der neue Trend im Business!
Was ist das Geheimnis hinter diesem ganzen Achtsamkeitshype, der allenthalben in den Medien, in den Firmen, ja sogar im englischen Parlament zu beobachten ist? („Mindful Nation UK“, Report englischer Parlamentarier über die positiven Wirkungen der Achtsamkeitspraxis, Oktober 2015).
SAP und Google rollen Achtsamkeitstrainings in ihren Niederlassungen weltweit aus und immer mehr Global Player folgen ihrem Beispiel.
Christina Figueres, die erfolgreiche Verhandlungsführerin der Vereinten Nationen beim bahnbrechenden Pariser Klimagipfel im Dez. 2015 führt ihre Performance auf ihre Praxis der Achtsamkeitsmeditation zurück, siehe: http://www.huffingtonpost.com/entry/thich-nhat-hanh-paris-climate-agreement_us_56a24b7ae4b076aadcc64321
Diese Praktiken sind kein vorübergehender Trend, sondern eine zunehmende Überlebensnotwendigkeit in einer immer ausgeprägteren VUCA-Welt (volatil, uncertain, complex, ambiguous)
Was also ist das Geheimnis dieser Praktiken?
1) Sie qualifizieren die höchste Führungsebene im psychophysiologischen System Mensch, nämlich sein Bewusstsein.
2) Die Gehirnforschung belegt beeindruckend ihre Wirksamkeit auf Gehirn, psychische Verfassung und Performance
3) Achtsamkeit ist eine Kontaktfunktion und sie befähigt uns, mit den Kerndimensionen unserer Existenz vertieft in Kontakt und in Resonanz zu sein, nämlich:
In Kontakt mit uns selber:
Mit unserem Körper und seinen Empfindungen, seinen Haltungen und Bewegungen, seinen Bedürfnissen, seinen Spannungs- und Entspannungszuständen, seinen Stresssignalen; mit unseren Gedanken und Gefühlen, mit unseren Ambitionen und Zielen, mit dem was uns antreibt und mit dem was uns zur Ruhe kommen lässt; mit unserer Mitte.
Kurz: Wir werden dadurch integrierter, kohärenter und gesammelter.
In Kontakt mit unseren Mitmenschen:
Mit dem was sie direkt und indirekt kommunizieren, mit ihren andersartigen Perspektiven und Ausgangslagen, mit ihren Besonderheiten und ihren besonderen Fähigkeiten, mit ihren Bedürfnissen, mit dem was uns verbindet, mit dem Atmosphärischen in einer Gruppe oder einem Team, mit den kulturellen Prägungen meiner selbst und meiner Gegenüber.
Kurz: Wir sind mehr in Kontakt mit den Bewegungen und Stimmungen des zwischenmenschlichen Feldes.
In Kontakt mit den Dingen und Vorgängen des Alltags:
Im achtsamen Kontakt mit den Dingen, mit denen wir umgehen, verursachen wir weniger Fehler, Pannen, Störungen und Kosten. Und wir beachten Probleme, solange sie noch klein und in der Entstehungsphase sind und bevor sie groß, zeitintensiv und kostspielig werden. Wir halten unsere dingliche und natürliche Welt in Ordnung und beachten ihre Gesetzmäßigkeiten.
Kurz: Wir sind in Kontakt mit der dinglichen Realität.
In Kontakt mit den übergeordneten Strukturen und Einheiten, mit dem Kontext, mit dem „Feld“:
Auch größere strukturelle Einheiten, wie z.B. eine Firma, der Markt oder die Gesellschaft „leben“, sie bewegen und verändern sich. Wir verstehen, wie unsere Firma „tickt“, weil wir in Kontakt mit ihren Strukturen und „Atmosphären“ sind. Aus einem Gespür für größere Zusammenhänge und ihre Dynamiken (Firma, Markt, Gesellschaft), vermögen wir die Gegenwart als fließend zu erleben und sie von der sich gerade entfaltenden Zukunft her zu leben und zu gestalten. Wir fließen mit.
Kurz: Wir sind in Kontakt mit den uns umgebenden Systemen und ihren Kräften.
In Kontakt mit der Zeit:
Im Kontakt mit der Zeit „managen“ wir sie nicht, sondern wir be-achten sie. D.h. wir haben ein Gespür für Zeiträume, Zyklen, Rhythmen, Abläufe in der Zeit. Wir organisieren unsere Aktivitäten als einen „Tanz mit der Zeit“. Wir pressen unsere Zeiträume nicht übervoll mit Aufgaben, sodass wir noch „Luft“ zum Atmen haben und nicht den Kontakt zu uns selber verlieren (siehe erster Punkt). Wir lassen uns nicht besinnungslos jagen und hetzen.
Kurz: Wir tanzen mit der Zeit.
Klarheit und Gelassenheit
Dieses „gut in Kontakt sein“ hat des weiteren eine sanft ordnende und klärende Wirkung auf die oben beschriebenen Bereiche: Es trägt bei zu Ordnung und Klarheit im Kopf und Gemüt des Achtsamkeit Praktizierenden, zu einer „inneren Aufgeräumtheit“. Es hilft, in privaten und beruflichen zwischenmenschlichen Beziehungen Missverständnisse und Verletzungen zu minimieren, eine Atmosphäre der gegenseitigen Wertschätzung zu kultivieren und trägt zu „geklärten zwischenmenschlichen Räumen“ bei. Es hilft, Ordnung zu erhalten oder zu schaffen in den uns umgebenden Dingen und gut koordiniert im Zeitstrom zu handeln. Wir erkennen und verstehen verschiedenste Formen von Unordnungen und Brüchen in den übergreifenden Strukturen und Systemen in denen wir leben und arbeiten und tragen – im Rahmen unserer Möglichkeiten – zu ihrer Harmonisierung und Weiterentwicklung bei. Wir stellen uns „infektiösen“ Spannungen und Unordnungen aus der Umgebung nicht mehr so leicht „zur Verfügung“, lassen sie nicht in uns hinein und uns durch sie „vergiften“.
Wir sind mehr in der Lage, selbst eher Teil der Lösung als Teil des Problems zu sein.
Mehr Informationen zur Achtsamkeit und zu Gerd Metz finden Sie hier: http://www.trainers-excellence.de/redner/dipl-psych-gerd-metz.html