Wie man (Projekt)Ziele erreicht
Viele kennen die SMART-Regel: Ziele sollen spezifisch, messbar, akzeptiert, realistisch und terminierbar sein. Im Projektmanagement ist diese Regel mittlerweile ein „No-Brainer“, also völlig selbstverständlich. Dennoch ist bewiesen: mehr als 50% aller internationalen Projekte überschreiten Kosten und Zeit bis zu 160% (!).Meine Erfahrung in über 90 internationalen Grossprojekten zeigt: Nebst SMART sind andere Schlüsselfaktoren viel entscheidender.
Klären der persönlichen Motivation
Oft kollidieren persönliche Werte mit denen des Projektes. Projektleiter laufen in ethische Dilemmas (Entwicklungsländer) oder arbeiten an Projekten, die sie nicht begeistern. Wer ohne persönliche Begeisterung oder mit Gewissensbissen anspruchsvolle Projekte leitet, läuft Gefahr, schnell aufzugeben. Seien Sie authentisch, überprüfen Sie Ihr Wertesystem und begeistern Sie sich zu 100%.
Nur Herzensziele führen zum Erfolg
Manager folgen oft Zielen, die durch andere gesetzt werden. Typisches Muster bei Budgetdiskussionen: Langwierige Diskussionen und am Ende setzt der Vorgesetzte ein unverständliches Ziel. Die Entschuldigung lautet: „Wir haben uns auf irgendeine Zahl festgelegt, um wenigstens dem Budgetprozess Folge zu leisten.“ Oft tendiert man auch, Ziele anderer „erfolgreicher„ Menschen zu kopieren. Folgen Sie nur Zielen, welche wirklich Sinn machen und innerlich antreiben.
Eine gemeinsame Vision aller interessensgruppen
Konflikte sind eine der grossen Herausforderungen. Hauptgrund: Viele Interessensgruppen (Stakeholder) wie Behörden, NGOs oder Lieferanten verfolgen ihre eigenen Ziele (persönlicher Gewinn). Hören Sie zu, stimmen sie die Ziele ab und stellen Sie vor allem sicher, dass alle für eine „höhere Sache“, also eine Vision kämpfen. Beispiel: Anstelle „lasst uns den Bau des Kraftwerkes rechtzeitig beenden“ formulieren Sie „wir liefern Strom für 10‘000 Menschen, um deren Leben nachhaltig zu verbessern.“ Solche Visionen haben eine unglaubliche Wirkung und bringen alle an einen Tisch.
Fokus
Führungskräfte erledigen zu viele Dinge und verzetteln sich. 80% Ihres persönlichen Erfolgs liegt im Fokus auf 3 entscheidende Aufgaben (3 C-Regel): Verbinden (Connect), Zusammenarbeiten (Collaborate) und Kommunizieren (Communicate).
Setzen Sie nicht realistische sondern visionäre Ziele
Überlegen Sie nie, welche Ziele realistisch sind. Begeisterung bringt Höchstleistung. Als Projektleiter stehen Sie deshalb vor der Herausforderung, wie Sie bei Ihrem Team, langfristig und nachhaltig das Feuer entfachen können.
Passen Sie Ihre Reise und nie das Ziel an
Ich persönlich setze Herzens-Ziele, ergreife Initiative und renne los. Und wenn ich auf Abwege komme, passe ich nie das Ziel sondern immer meine Massnahmen an. Ausdauer und Initiative sind die Schlüssel, auch Unmögliches möglich zu machen.
Ziele visualisieren
Hier geht es nicht etwa darum, mentale Bilder zu zeichnen und zu hoffen, dass diese eines Tages erfüllt werden. Begeistern Sie mit physischen Modellen, Plänen oder bildhaften Präsentationen, so dass alle Beteiligten wirklich sehen, was sie erreichen möchten. Bilder sagen mehr als 1000 Worte!
Vermeiden Sie die Ausdehnung von Zielen
Vor allem Grossprojekte leiden an der willkürlichen Anpassung und Ausdehnung von Zielen über längere Zeit (“Scope Creep“). Als Konsequenz verlieren Sie Glaubwürdigkeit und Beteiligte verlieren ihre Motivation. Überspringen Sie einer der grössten Barrieren: Überzeugen sie Auftraggeber, gerade in der Anfangsphase genügend in Projekte zu investieren, um den Rahmen grosszügig abzustecken und Unvorhergesehenes zu beseitigen.
Und zu allerletzt:
Komplexe Projekte brennen Teams aus. Brechen Sie daher grosse Ziele bei lange andauernden Projekten in kleinere Teilziele herunter und feiern Sie jeden noch so kleinen Erfolg.
Zum Profil von Andreas Dudas: http://www.excellente-unternehmer.de/redner/andreas-dudas-global-leadership.html